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ZdK-Präsident verteidigt Erzbischof Zollitsch gegen Kritik

Archivmeldung vom 19.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat den neuen Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, gegen den Angriff des Regensburger Bischofs Gerhard Ludwig Müller verteidigt.

"Wir teilen das, was Erzbischof Zollitsch in seinem Interview gesagt hat, aus vollem Herzen", sagte ZdK-Präsident Hans Joachim Meyer dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe). Es sei wohltuend, dass Zollitsch "die Welt nicht so betrachtet, wie man sie haben möchte, sondern wie sie ist". Zollitsch hatte dem "Spiegel" unter anderem gesagt, die Zölibatsverpflichtung für Priester sei theologisch nicht notwendig. Müller warf ihm daraufhin einen undurchdachten Schnellschuss vor. "Ein Interview ist keine Dissertation", hielt Meyer dagegen. Gleichwohl seien Zollitschs Aussagen theologisch abgewogen gewesen. Auch die Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" verteidigte Zollitsch. Dieser habe den Mut gehabt, ein Problem anzusprechen, für das sich Rom "blind und taub" stelle, sagte "Wir sind Kirche"-Vorstand Christian Weisner der Zeitung. "Jemand, der so lange Personalchef war wie Zollitsch, ist doch kein Naivling". Wie die heftige Kritik zeige, hätten es die Konservativen in der Bischofskonferenz nicht verwunden, dass sie bei der Regelung der Nachfolge von Kardinal Karl Lehmann im Vorsitz der Bischofskonferenz "kein Stück des Kuchens für sich bekommen" hätten. "Ich habe mit einer Reaktion gerechnet, hätte aber nicht gedacht, dass es so schnell geht", so Weisner. Das Fernbleiben der bayerischen Bischöfe Müller, Walter Mixa (Augsburg) und Wilhelm Schraml (Passau) im Abschiedsgottesdienst für den früheren Münchner Erzbischof, Kardinal Friedrich Wetter, am vergangenen Wochenende bezeichnete ZdK-Präsident Meyer als "ungehörig" und "schlechten Stil". Für Weisner ist es das Signal eines "Kirchenkampfes": "Die Denkverbote aus Rom, die es ausgesprochen und unausgesprochen gibt, sind nicht mehr zu halten."

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger

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