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Wer bremst für wen? Ökonomen untersuchen Sozialverhalten im Straßenverkehr

Archivmeldung vom 20.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Hartmut910 / pixelio.de
Bild: Hartmut910 / pixelio.de

Das Verhalten von Autofahrern liefert interessante Aufschlüsse über altruistische Tendenzen in der Gesellschaft. Das zeigt eine aktuelle Studie australischer Forscher, die das Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) veröffentlicht hat. Der Untersuchung zufolge sind männliche und ältere Verkehrsteilnehmer überdurchschnittlich häufig bereit, ihre Vorfahrt an andere abzutreten.

Ein Forscherteam der Universität Queenland beobachtete während des Berufsverkehrs an ausgewählten Straßenkreuzungen in der Metropole Brisbane, in welchen Fällen vorfahrtsberechtigte Autofahrer andere vorließen. Bei ihren rund 1000 Beobachtungen notierten die Wissenschaftler den jeweiligen Fahrzeugtyp, Alter und Geschlecht des Fahrers sowie die Zahl der Insassen.

In fast 40 Prozent aller Fälle verzichteten die Verkehrsteilnehmer auf ihre Vorfahrt und ließen Fahrzeuge aus einer Seitenstraße einscheren. Bei älteren Autofahrern lag der Anteil sogar noch höher. Allerdings beharrten Frauen deutlich häufiger als Männer auf ihrem Vorfahrtsrecht, vor allem dann, wenn das andere Fahrzeug ebenfalls von einer Frau gelenkt wurde. Auch Männer diskriminierten gegen das eigene Geschlecht, verhielten sich aber umso zuvorkommender gegenüber Frauen.

Sozialer Status und der "Neidfaktor" spielen ebenfalls eine Rolle: Fahrer von Luxuskarossen wurden deutlich seltener vorgelassen – außer von Fahrern ähnlich teurer Autos. Die wiederum ließen "Rostlauben" ihrerseits seltener passieren. Waren weitere Passagiere im Auto, verhielt sich der Fahrer häufiger altruistisch. Andere Verkehrsteilnehmer, die ihre Vorfahrt abtraten, nahmen sich Fahrer vor allem dann zum Vorbild, wenn der Vordermann einen ähnlichen Wagen fuhr.

"Menschen neigen offenbar dazu, Mitglieder der eigenen sozialen Gruppe am ehesten altruistisch zu behandeln und zum Vorbild zu nehmen", erklärt Redzo Mujcic, der die Forschungsarbeit gemeinsam mit dem Wirtschaftsprofessor Paul Frijters verfasst hat.

Quelle: Institut zur Zukunft der Arbeit

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