Zentralratspräsident lobt Kundgebungen gegen Antisemitismus
Archivmeldung vom 26.04.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat die Kundgebungen gegen Antisemitismus in mehreren deutschen Städten gelobt. So ein einziger Tag könne zwar "keinen Wandel in der Gesinnung" erreichen, sei aber "ein wichtiges Symbol und Zeichen", sagte Schuster den ARD-"Tagesthemen". Er hoffe, dass die Demonstration "den ein oder anderen, vielleicht sogar viele, Menschen zum Nachdenken" bringe.
Auf seine Warnung angesprochen, nicht öffentlich mit einer Kippa herumzulaufen, sagte Schuster, er habe die Sorge, dass "Kinder oder Jugendliche, wenn sie allein mit einer Kippa gehen, allein nur deshalb zu Schaden kommen". Er selber habe sich vor zehn Jahren solch eine Warnung nicht träumen lassen. Doch diese Warnung sei "ein Zeichen, dass in unserer Gesellschaft etwas nicht stimmt". Er habe das Gefühl, die Hemmschwelle, "sich nicht nur antisemitisch zu äußern, sondern auch zu handeln, sei deutlich gesunken". Schuster appellierte an die Justiz, derartige Vorfälle mit der Härte des Gesetzes zu ahnden. Zum Aus für den Musikpreis "Echo" sagte der Zentralratspräsident, dass das eine Entscheidung sei, "die man nur begrüßen kann". Sie käme sehr spät, "aber besser spät als nie".
Quelle: dts Nachrichtenagentur