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Generation Konflikt? Soziologe fürchtet Radikalisierung der Klima-Kämpfer

Archivmeldung vom 11.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Klima: Eine Diskussion über Fakten findet nicht statt. Es scheint so als ob Minderheitsinteressen gegen Wissenschaft und den großteil der Menschheit durchgedrückt werden sollen (Symbolbild)
Klima: Eine Diskussion über Fakten findet nicht statt. Es scheint so als ob Minderheitsinteressen gegen Wissenschaft und den großteil der Menschheit durchgedrückt werden sollen (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Kommt nach Generation Golf und Generation Y jetzt die Generation Konflikt? "Das Klima-Thema hat Potenzial für einen Generationenkonflikt", sagt Ulf Tranow, Soziologe an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, im Gespräch mit der digitalen "WAZ am Sonntag".

Der Soziologe beobachtet mit Sorge, wie viel Zündstoff in der Umweltdebatte steckt. Die Gemengelage sei kompliziert: "So bildet die Fridays-For-Future-Bewegung nur einen Teil der Jugendlichen ab, meist aus gebildetem, sozial gut gestelltem Umfeld. Heißt: Nicht jeder Jugendliche teilt die Ansichten. Andersherum gibt es auch unter Älteren eine breite Zustimmung zum Klimaschutz." Generationenkonflikte wurden in den letzten Jahren immer wieder heraufbeschworen, blieben in der Realität aber bis jetzt aus.

"Das muss freilich nicht so bleiben." Dabei gehe es um die große Frage, wie eine lebenswerte Zukunft aussieht. "Wenn Aktivisten Ältere kritisieren, die Zukunft der Jüngeren zu verspielen, ist das sicherlich nur eine Sicht. Wenn die Politik aber die Demonstranten belächelt und damit ernstzunehmende Anliegen auf wissenschaftlicher Basis aberkennt, ist das wiederum ein Zeichen der Arroganz." Wenn Politik das nicht sehe, so Tranow, könnte sich ein Teil der Gruppe radikalisieren und der andere desillusioniert zurückziehen.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)


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