Fromme: Auch "Flucht und Vertreibung" sollte fester Bestandteil des Schulunterrichtes werden
Archivmeldung vom 18.06.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZu dem Beschluss der Kultusministerkonferenz, der Geschichte der DDR im Schulunterricht einen höheren Stellenwert einzuräumen, erklärt der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jochen-Konrad Fromme MdB:
Der Beschluss der Kultusministerkonferenz, der Auseinandersetzung mit der DDR-Vergangenheit im Schulunterricht einen höheren Stellenwert einzuräumen, ist ausdrücklich zu begrüßen. Fast 20 Jahre nach der Wiedervereinigung sind die Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler über das diktatorische System der DDR oft erschreckend gering. Umso größer ist die Gefahr, dass sie verklärenden Schwärmereien von den angeblichen sozialen Errungenschaften der DDR Glauben schenken. Das reale Leben sah anders aus. Die DDR war ein Überwachungsstaat, geprägt von Mauer und Schießbefehl. Dieses Wissen muss der Jugend von heute vermittelt werden, denn nur wer die Geschichte kennt, kann die Zukunft gestalten.
Gerade aus diesem Grund wäre es wünschenswert, wenn sich die Kultusministerkonferenz in gleicher Weise des Themas "Flucht und Vertreibung der Deutschen als Teil der europäischen Geschichte" annehmen würde. Auch dies sollte Teil der Lehrerausbildung sein und im Schulunterricht aufgegriffen werden. Zwar gibt es schon positive Ansätze in den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, die Lehrerhandreichungen erarbeitet haben, doch finden diese im Unterricht kaum Niederschlag. Die Erinnerung an das mit Flucht und Vertreibung verbundene Grauen ist gerade für die Jugend, die in Frieden aufgewachsen ist, so wichtig, um Eindrücke zu ordnen und Zusammenhänge zu verstehen.
Quelle: CDU/CSU - Bundestagsfraktion