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ARD-DeutschlandTrend: Sehr große Sorge um fehlende Entwicklungschancen von Kindern in Corona-Zeiten

Archivmeldung vom 04.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Coronaschule (Symbolbild)
Coronaschule (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Seit Mitte Dezember sind Schul- und Betreuungsangebote in Deutschland deutlich eingeschränkt. Dies macht der Bevölkerung zunehmend Sorgen. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend am Montag und Dienstag dieser Woche ergeben.

Aktuell äußern 77 Prozent sehr große oder große Sorgen, dass die Entwicklung von Kindern aufgrund beschränkter Betreuungs- und Schulangebote beeinträchtigt wird. Das sind 14 Prozentpunkte mehr als im Mai 2020. Bei den Eltern mit schulpflichtigen Kindern äußern diesbezüglich 86 Prozent sehr große oder große Sorgen.

Kaum verändert sind nach wie vor gut vier von zehn Bundesbürgern (44 Prozent; +2 im Vgl. zu Dezember) in Sorge, dass sie selbst oder Angehörige mit dem Corona-Virus infiziert werden könnten. Gut die Hälfte der Deutschen (56 Prozent) ist über die Ausbreitung neuer Corona-Varianten beunruhigt.

Wie schon seit Ausbruch der Pandemie sind aktuell sieben von zehn (73 Prozent, +3 im Vgl. zu August 2020) in großer bis sehr großer Sorge um die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands, darunter besonders viele Anhänger von AfD (88 Prozent) und FDP (80 Prozent). Etwas weniger als die Hälfte (44 Prozent) sorgt sich momentan um zu geringe Sozialkontakte.

Mit dem Corona-Krisenmanagement von Bundesregierung und Bundesländern sind aktuell 42 Prozent der Deutschen zufrieden (-4 im Vgl. zu Mitte Januar). Mit 56 Prozent fällt die Kritik am Regierungshandeln hinsichtlich der Corona-Pandemie so groß aus wie noch nie zuvor in den vergangenen 11 Monaten.

Nach wie vor wird jedoch die Notwendigkeit der Corona-Maßnahmen von einer Mehrheit nicht in Frage gestellt: Die Hälfte der Befragten (51 Prozent; -2 im Vgl. zu Anfang Januar) hält die Einschränkungen weiterhin für angemessen, während sie einem weiteren Viertel (24 Prozent; -6) nicht weit genug gehen. 22 Prozent (+5) empfinden die geltenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie als zu weitgehend. Widerspruch erfahren die Corona-Maßnahmen vor allem aus dem Lager der AfD (77 Prozent).

Mittlerweile rückt auch die Frage der Finanzierung der Corona-Folgekosten immer mehr in den Fokus. Eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung (71 Prozent) befürwortet die Erhebung von Steuern auf hohe Vermögen. Eine Neuaufnahme von Krediten unterstützen 44 Prozent. Nur wenig Rückhalt findet mit 29 Prozent die Privatisierung staatlicher Unternehmensanteile, wie sie Wirtschaftsminister Peter Altmaier ins Spiel gebracht hatte. Eine Refinanzierung über die Sozialkassen und die Anhebung von Beiträgen zur Kranken- und Rentenversicherung wird nur von jedem Siebten (14 Prozent) unterstützt.

Datenbasis

- Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland - Fallzahl: 1.003 Befragte - Erhebungszeitraum: 01.02.2021 bis 02.02.2021 - Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI) - Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Dual Frame - Schwankungsbreite: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte

* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

Die Fragen im Wortlaut:

- Wie zufrieden sind Sie mit dem Corona-Krisenmanagement der Bundesregierung und der Bundesländer? - Sind aus Ihrer Sicht die geltenden Corona-Maßnahmen in Deutschland alles in allem angemessen, gehen sie zu weit oder gehen sie Ihnen nicht weit genug? - Wie groß ist im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie Ihre Sorge, ...?

1. dass Sie selbst oder Mitglieder Ihrer Familie sich mit dem Corona-Virus anstecken 2. vor Vereinsamung, d.h. sich zu selten mit Angehörigen, Freunden und Bekannten zu treffen 3. dass sich die wirtschaftliche Situation in Deutschland verschlechtert 4. dass Kinder wegen eingeschränkter Betreuungs- und Schulangebote in ihrer Entwicklung beeinträchtigt werden 5. vor neuen Varianten des Corona-Virus

- Bund und Länder vergeben wegen der Corona-Pandemie umfangreiche finanzielle Hilfen an Wirtschaft und Bürger, wofür Kredite aufgenommen werden. Gleichzeitig gehen die Steuereinnahmen zurück. Um die Kosten der Corona-Pandemie und die Folgen für die öffentlichen Haushalte in den Griff zu bekommen, gibt es unterschiedliche Ideen. Bitte geben Sie zu den folgenden Maßnahmen an, ob Sie diese sehr stark, stark, weniger stark oder gar nicht unterstützen.

1. Steuern auf hohe Vermögen erheben 2. Beiträge für die Kranken- und Rentenversicherung erhöhen 3. Neue öffentliche Kredite aufnehmen 4. Verkauf von staatlichen Beteiligungen an Unternehmen

Quelle: ARD Das Erste (ots)


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