Studie: Viele Beschäftigte werden durch Job-Mails im Urlaub gestört
Archivmeldung vom 05.08.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Mehrheit der Beschäftigten wird auch in ihrem Urlaub durch Arbeitgeber oder Kollegen gestört. 64 Prozent erhalten in ihren Ferien mindestens zweimal berufliche E-Mails oder Nachrichten, jeder Achte wird sogar fünfmal und öfter gestört, so eine Erhebung der Betriebskrankenkasse Pronova (BKK Pronova), über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.
Den
Ergebnissen zufolge erhalten jüngere Mitarbeiter zwischen 18 und 29
Jahren (Generation Z) rund vier Anfragen im Urlaub und damit fast
doppelt so viele wie Ältere. 31 Prozent bezeichnen die Kontakte als
unnötig, da die Probleme auch von Kollegen hätten geklärt werden können.
71 Prozent der Beschäftigten stört es sehr, wenn sie im Urlaub
beruflich angefunkt werden.
Gleichzeitig empfinden 41 Prozent,
dass sie auch im Urlaub verfügbar bleiben müssen. "Das Ergebnis finde
ich bedenklich. Es sollte besser im Team und mit den Vorgesetzten
abgestimmt werden, dass Urlaub als solcher respektiert und nur im
absoluten Notfall Kontakt aufgenommen wird", sagte Patrizia Thamm,
Referentin Gesundheitsförderung bei der Pronova BKK, den
Funke-Zeitungen. "Es ist völlig okay zu sagen, man möchte in den Ferien
nicht gestört werden."
Allerdings werden Beschäftigte nicht nur
von Kollegen im Urlaub gestört, sondern sorgen selbst für
Unterbrechungen. Jeder zweite Mitarbeiter checkt laut den Daten während
seiner Ferien aus eigenen Stücken seine beruflichen E-Mails oder
erkundigt sich nach dem aktuellen Stand.
Besonders die
Unter-30-Jährigen können schlecht abschalten: 68 Prozent widmen sich im
Urlaub der Arbeit. "Jüngere Menschen sind mit digitalen Medien
aufgewachsen und erleben oft auch privat einen ständigen Druck der
Erreichbarkeit. Soziale Netzwerke lassen die Grenzen der beruflichen und
privaten Kommunikation verschwimmen", sagte Thamm. Ältere Generationen
verfügen dagegen über einen längeren Erfahrungsschatz und verspürten
nicht mehr so einen Druck, sich in der Arbeitswelt beweisen zu müssen.
"Hier könnte die junge Generation von der gesunden Gelassenheit der
Älteren noch lernen", so Thamm.
Datenbasis: Für die Studie wurden im April 200 erwachsene Beschäftigte befragt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur