NRW erlässt Abschiebestopp für Jesiden
Archivmeldung vom 18.12.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithDie Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat einen sofortigen Abschiebestopp für Angehörige der jesidischen Minderheit im Irak erlassen. Auslöser sei die schwierige menschenrechtliche Situation für Angehörige dieser Gruppe in dem Land, berichtet die "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung" (NRZ, Dienstagsausgabe). Grundlage ist ein Erlass des zuständigen Ministeriums für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration. Das Land Nordrhein-Westfalen stehe damit weiter zu seiner humanitären Verantwortung, Menschen, denen in ihrer Heimat Tod und Verfolgung droht, Schutz zu gewähren, teilte das Ministerium auf NRZ-Anfrage mit. Der Abschiebestopp gilt ab sofort für drei Monate mit der Option, ihn einmal landesseitig um drei Monate zu verlängern.
Der Bundestag hat im Januar 2023 einen einstimmigen Beschluss gefasst, der den Genozid an den Jesiden und die schweren Verbrechen des IS anerkennt. Bislang hat das Bundesinnenministerium daraus aber keinen besonderen Schutzstatus für diese Gruppe abgeleitet. Das kritisiert Fluchtministerin Josefine Paul: "Ich habe mich mehrfach und über einen längeren Zeitraum beim zuständigen Bundesinnenministerium für einen bundesweiten Abschiebestopp eingesetzt. Leider bisher erfolglos. Aus der verheerenden menschenrechtlichen Situation, insbesondere für Frauen und Kinder, zieht Ministerin Faeser aber leider keine Schlüsse und zeigt sich untätig."
Quelle: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung (ots)