Zollitsch: Es gibt auch Zeichen der Hoffnung nach der Katastrophe
Archivmeldung vom 17.03.2011
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Freigeschaltet durch Fabian PittichDer Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, sieht trotz der unbeschreiblichen Zerstörungen nach dem Erdbeben und dem Tsunami in Japan auch Hoffungsschimmer. "Es sind Bilder, die sprachlos machen", sagte der Freiburger Erzbischof den Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe (Freitagausgaben).
"Bilder des Untergangs. Und doch gibt es auch andere Bilder, wo zum Beispiel ein Mensch mehrere Tage im Wasser treibt und gerettet wird. Trotz allem Chaos gibt es immer wieder Zeichen der Hoffnung." Die Frage nach Gott angesichts des unvorstellbaren Leids, das die Menschen nun nach der Katastrophe ertragen müssen, kann der Erzbischof nicht beantworten. Dies gesteht er offen ein. "Wir stehen fassungslos vor der Katastrophe in Japan", sagte er. "Ich kann nicht beantworten, warum Gott das zulässt. Aber ich bin mir sicher, dass Gott bei den Menschen ist -- bei Opfern und Angehörigen und all jenen, die Angst vor der atomaren Katastrophe haben." Beeindruckt zeigte sich Zollitsch von der Ruhe, die viele Japaner selbst in dieser fürchterlichen Lage ausstrahlten. Er selbst habe sich, als er die Bilder aus Japan gesehen habe, an den Tsunami in Südostasien 2004 erinnert. "Als ich die Bilder gesehen habe, habe ich gebetet."
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung