Bundespräsident: Behinderte und nicht behinderte Kinder an Regelschulen gemeinsam unterrichten
Archivmeldung vom 17.03.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBundespräsident Horst Köhler hat sich dafür ausgesprochen, dass Kinder mit und ohne Behinderung in Deutschland möglichst an Regelschulen gemeinsam unterrichtet werden.
"Dazu verpflichtet auch das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Hier ist ein Umdenken im Gange, das den Forderungen und Wünschen vieler Eltern und Schüler entspricht", sagte Köhler in einem Interview der Paralympics Zeitung des "Tagesspiegel", die am Donnerstag dem "Tagesspiegel", der "Zeit" und dem "Handelsblatt" in einer Auflage von 850 000 Exemplaren beiliegt. Köhler, der auf Fragen von Schülerredakteuren antwortete, sagte, er halte es aber für richtig, dass diese Regel "natürlich auch Ausnahmen kennen darf". Köhler sagte weiter: "Ich denke, wir sind dabei, das Können und Engagement unserer qualifizierten Förderpädagogen künftig deutlich mehr als bisher für den gemeinsamen Unterricht an Regelschulen zu nutzen." Er engagiere sich für den Behindertenport, "weil ich helfen will, dass den Paralympioniken die öffentliche Aufmerksamkeit zuteil wird, die sie verdienen. Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen selbstverständlich ist", sagte der Bundespräsident. Er habe bei seinen Besuchen stets erfahren, dass "Olympische Spiele und Paralympics beide sportliche Spitzenleistungen bieten. Aber bei den Paralympics geht es immer noch einen Tick fröhlicher, unverbrauchter, ja familiärer zu".
Quelle: Der Tagesspiegel