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Westerwelle geht auf Abstand zu Kölner Beschneidungsurteil

Archivmeldung vom 28.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Muslimische Beschneidungszeremonie
Muslimische Beschneidungszeremonie

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle hat sich vom Kölner Urteil zur religiösen Beschneidung von Jungen distanziert. "Es muss klar sein, dass Deutschland ein weltoffenes und tolerantes Land ist, in dem die Religionsfreiheit fest verankert ist und in dem religiöse Traditionen wie die Beschneidung als Ausdruck religiöser Vielfalt geschätzt sind", sagte er der "Bild"-Zeitung. Doch das Urteil, wonach die Beschneidung von Jungen aus religiösen Gründen als Körperverletzung zu werten sei, habe im Ausland "Irritationen" ausgelöst.

Für Grünen-Chefin Claudia Roth sei das Urteil gar "realitätsfremd". "Es wirkt ausgrenzend gegenüber der langen kulturellen und religiösen Tradition jüdischen und muslimischen Lebens", so die Grünen-Politikerin. Vielmehr müsse man diese Debatte mit den Religionsgemeinschaften zusammen führen. Die Richter begründeten ihr Urteil darin, dass die religiöse Beschneidung ein dauerhafter und irreparabler Eingriff für sei, auch wenn die Eltern dem zustimmen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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