München: Gefährliche Kofferraum-Schleusung endet in Rosenheim
Archivmeldung vom 23.01.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie Bundespolizei hat am Mittwoch (22. Januar) Ermittlungen gegen einen unbekannten Schleuser aufgenommen, der offenbar mehrere Personen im Kofferraum seines Pkw über die Grenze gebracht und in Rosenheim abgesetzt hat. Bei dem Fahrzeug soll es sich um einen blauen Peugeot gehandelt haben.
Am Mittwochnachmittag sind Beamte der Bundespolizei am Rosenheimer Hauptbahnhof von einem Zeugen auf drei Migranten aufmerksam gemacht worden. Die Drei hätten ihn kurz zuvor um Hilfe gebeten. Bei der Kontrolle der Männer stellte sich heraus, dass keiner von ihnen über die erforderlichen Einreise- oder Aufenthaltspapiere verfügte. Sie gaben an, ursprünglich aus Syrien beziehungsweise Palästina zu stammen und auf der Flucht zu sein. Außerdem erklärten sie, dass sie kurz zuvor von ihrem Schleuser abgesetzt worden wären. Dieser habe sie im Kofferraum seines Wagens mitgenommen. Welches Kennzeichen der blaue Peugeot habe, könnten sie nicht sagen. Trotz sogleich eingeleiteter Fahndung konnte das beschriebene Schleuserfahrzeug nicht mehr aufgefunden werden.
In der Dienststelle der Bundespolizei schilderten die Geschleusten im Alter von 36, 38 und 39 Jahren ihren Reiseverlauf bis Rosenheim: Von Griechenland aus hätte sie ein Schleuser mit dem Pkw über Serbien bis nach Österreich gebracht. Dort mussten sie am Mittwochvormittag das Fahrzeug wechseln und sich in den Kofferraum begeben. Einige Stunden später wären sie von dem ihnen unbekannten Fahrer aufgefordert worden, auszusteigen. Dann sei der Wagen ohne sie einfach davongefahren. Die organisierte Schleusung hätte sie pro Person 5.000 Euro gekostet.
Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die drei Migranten an eine Aufnahmestelle für Flüchtlinge weitergeleitet. Die Ermittlungen der Rosenheimer Bundespolizei wegen Einschleusens von Ausländern unter gefährlichen Bedingungen dauern indes an.
Quelle: Bundespolizeidirektion München (ots)