Interview mit dem Paar-Psychologen Bas Kast: Wie gehen Männer mit Trennungsschmerz um?
Archivmeldung vom 24.07.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt"Sie sind armselig. Blind. Taub. Im Vergleich zu Frauen sind Männer emotionale Krüppel. Vielleicht sollten Frauen diesen Schuften nicht so sehr trauen, wie sie es oft tun." Harte Worte in einem Interview, das die aktuelle WOMAN mit dem Psychologen und Autor Bas Kast ("Die Liebe und wie sich Leidenschaft erklärt") führte. Das Thema: Trauern verlassene Männer anders?
"Meist beschließen Frauen, die Beziehung zu beenden. Vorher haben
sie schon lange darüber nachgedacht und mit anderen geredet", sagt
Bas Kast in dem Gespräch. "Die Aussprache steht also am Ende eines
Ablösungsprozesses. Männer sind in der Regel weniger
beziehungssensibel, verdrängen Probleme. Die Trennung kommt für sie
oft völlig unerwartet."
Trauerarbeit fände bei den Verlassenen hinterher kaum statt: "Die
Tendenz, auch in Krisen stark und kontrolliert sein zu wollen, ist
immer noch da. Das führt dazu, dass sie sich mit Alkohol oder
exzessivem Ausgehen betäuben." Statt dessen wäre es extrem wichtig,
ausführlich zu reden, sagt der Paar-Psychologe. "So eine Zäsur kann
man am besten über die Sprache verarbeiten. Sprache ist abstrakt und
symbolisch. Ein emotionales Trauma auf eine solche Ebene zu heben,
lindert den Schmerz ungemein."
Häufig halten die verlassenen Männer aber lieber nach einer neuen
Partnerin Ausschau. "Das hängt zwar vom Alter ab", so Bas Kast.
"Sehr junge Frauen haben häufig schon nach einem Monat wieder eine
neue Liebe, viel schneller als gleichaltrige Männer. Doch ab einem
gewissen Alter ist es für Männer leichter, schnell wieder eine
Partnerin zu finden. Und diese Chance nutzen sie auch!"
Quelle: Pressemitteilung WOMAN