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"Lucky Lübeck" läuft zu ihrem letzten Einsatz aus

Archivmeldung vom 13.01.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
regatte F 214 Lübeck Bild: Bundeswehr / Marcus Mohr Fotograf: Tanja Wendt
regatte F 214 Lübeck Bild: Bundeswehr / Marcus Mohr Fotograf: Tanja Wendt

Am Montag, den 17. Januar 2022 um 10 Uhr, verlässt die Fregatte F214 "Lübeck" ihren Heimathafen Wilhelmshaven, um sich in der Ägäis letztmalig der Standing Nato Maritime Group 2 (SNMG 2) anzuschließen. Die "Lübeck" ist die letzte aktive Vertreterin der Bremen-Klasse F122 und wird nach dem Einsatz auf ihren Ruhestand vorbereitet.

"Meine Besatzung und ich kehren nach vier Monaten in der Heimat nun in die Ägäis zurück. Zu Hause konnten wir umfassende Instandsetzungen und Prüfungen meistern und sind so nun wieder bestmöglich für unseren bevorstehenden Einsatz vorbereitet. Mit Einlaufen im Juni werden wir innerhalb eines Jahreszeitraums voraussichtlich acht Monate unter Corona-Bedingungen (d.h. ohne Landgang) zur See gefahren sein. Das ist für alle eine hohe Belastung. Mit der nötigen Professionalität und der Motivation meiner Besatzung wird die 'Lucky Lübeck' aber auch den geplant letzten Einsatz ihrer 32-jährigen Dienstzeit bewältigen", so der Kommandant, Fregattenkapitän Kai Röckel (43).

In der Ägäis erwartet Besatzung und Schiff eine enge Zusammenarbeit mit der türkischen und griechischen Küstenwache sowie der europäischen Agentur für Küstenwache und Grenzschutz (FRONTEX). Hierbei wird die Hauptaufgabe der Fregatte die Seeraumüberwachung sein.

Die Fregatte "Lübeck" nahm in den letzten vier Jahren dreimal an diesem NATO-Einsatz teil. Sie wird im Juni wieder in Wilhelmshaven erwartet.

Hintergrundinformationen zur Unterstützungsmission in der Ägäis

Die NATO-Verteidigungsministerinnen und Verteidigungsminister haben auf Initiative Griechenlands, der Türkei und Deutschlands am 10. Februar 2016 beschlossen, in der Ägäis einen Beitrag zu den europäischen Maßnahmen gegen die Schleuserkriminalität zu leisten. Hierfür wurde die Einsatzgruppe der Standing NATO-Maritime Group 2 (SNMG 2) in das Seegebiet der Ägäis entsandt. Die Einsatzgruppe wird im Ägäischen Meer zwischen dem türkischen und griechischen Festland eingesetzt. Derzeit besteht sie aus vier bis sieben Schiffen. Die Schiffe operieren sowohl auf hoher See als auch seit März 2016 in den Hoheitsgewässern beider Anrainerstaaten.

Die NATO ist im Seegebiet der Ägäis unterstützend tätig - die Schiffe haben keine hoheitlichen Befugnisse. Es ist nicht ihre Aufgabe, Fahrzeuge anzuhalten oder gegen Schleuser vorzugehen - weder in fremden Hoheitsgewässern noch auf Hoher See. Entsprechende Befugnisse liegen bei den nationalen Küstenwachen und weiteren zuständigen Behörden.

Zudem trägt die NATO zum verbesserten Informationsaustausch zwischen der griechischen und der türkischen Küstenwache sowie der Europäische Union-Grenzschutzagentur Frontex für die Grenz- und Küstenwache in der Ägäis bei. Die Schiffe liefern Informationen für ein vollständiges Lagebild in der Ägäis und über die Schleuseraktivitäten im Seegebiet an griechische und türkische Stellen. Das ist notwendig, um das Vorgehen der nationalen Behörden gegen Schlepper und ihre Netzwerke zu optimieren.

Verbindungsoffiziere türkischer und griechischer Behörden sowie eine Beamtin oder ein Beamter von der Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache Frontex befinden sich an Bord des deutschen Führungsschiffes. Sie sind die Schnittstelle zu ihren Organisationen und beschleunigen den Informationsfluss. Die NATO dient in dieser Hinsicht als Kooperationsplattform der Anrainerstaaten.

Mit dem Höhepunkt der Querungen über die Ägäis von rund 853.000 Menschen im Jahr 2015 sank die Zahl in den Folgejahren zunächst sehr stark ab. Im Jahr 2019 wurden 83.300 Migrantinnen und Migranten in der Ägäis registriert. Hierbei sind die Grenzübertritte auf dem Landweg einbezogen. Von Januar bis Ende Mai 2020 wurden rund 7.800 Grenzübertritte registriert.

Die Bundeswehr beteiligt sich mit einem Kriegsschiff und der Verband wird von einem Kapitän zur See geführt.

Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine (ots)

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