Kleines Infoblatt rettete 1989 Genschers Leben
Archivmeldung vom 12.04.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNur "ein glücklicher Zufall" hat dem ehemaligen Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher in der Zeit der politischen Umwälzungen 1989 das Leben gerettet.
In der PHOENIX-Sendung WissenschaftsFORUM Petersberg (Ausstrahlung, 12. April, 22.15 Uhr) schilderte Genscher, wie er durch ein Informationsblatt seiner Frau, die für die Deutsche Herzstiftung tätig ist, gerade noch auf ein Herzinfarktsymptom aufmerksam gemacht wurde - und so rechtzeitig behandelt werden konnte. Seine Frau habe ihm das Infoblatt gezeigt und ihn aufgefordert: "'Lies dir das mal durch'. Zu meinem großen Erstaunen stand da, dass sich ein Herzinfarkt dadurch kenntlich machen kann, dass es einen Vernichtungsschmerz im Kinn gibt und 14 Tage später ... am 20. Juli 1989 hatte ich plötzlich diesen Vernichtungsschmerz." Während der deutschen Wiedervereinigung habe er "extreme Belastungssituationen" erlebt, so Genscher. Für ihn sei aber klar gewesen, dass ein Rückzug aus der Politik "eine unauffällige Art von Selbstmord" gewesen wäre. Gleichzeitig habe er sein Amt nicht "auf halber Flamme" weiterführen wollen: "Ich habe mich damals für die ganze Flamme entschieden und bin heute noch dankbar dafür, das es gut gegangen ist." Der ehemalige Außenminister machte zugleich allen Bluthochdruck-Risikopatienten Mut: "Es ist beherrschbar. Das sage ich zu allen die denken: 'Um Gottes Willen, jetzt habe ich das, kann man da was machen?' - Ja man kann was machen."
Quelle: PHOENIX