Ära Meisner endet Freitag
Archivmeldung vom 28.02.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserFast auf den Tag genau nach 25 Jahren endet am Freitag die Zeit von Kardinal Joachim Meisner als Erzbischof von Köln. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" unter Berufung auf Meisners Umgebung berichtet, soll um 12 Uhr - zeitgleich in Köln und Rom - die Annahme seines Rücktrittsgesuchs durch Papst Franziskus bekannt gegeben werden. Unmittelbar danach werde das 15-köpfige Domkapitel unter der Leitung von Dompropst Norbert Feldhoff zur Wahl des Diözesanadministrators (Bistumsverwalter) zusammen treten, berichtet die Zeitung weiter.
Als Favorit gelte der amtierende Generalvikar Stefan Heße. In Kirchenkreisen würden aber auch seine beiden Vorgänger genannt, der heutige Dompropst Norbert Feldhoff und Weihbischof Dominikus Schwaderlapp. Zu einem späteren Zeitpunkt - wohl um Ostern herum - werde das Kapitel seine Kandidaten für die Nachfolge Meisners benennen. Dem Vernehmen nach wollen die Wahlmänner vorher die Meinung kirchlicher Räte und Gremienvertreter einholen.
Die Reform-Initiative "Wir sind Kirche" bilanziert Meisners Amtszeit negativ. Ihr Sprecher Christian Weisner sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger", der Erzbischof habe dem Ansehen der katholischen Kirche in Deutschland mehr geschadet als zum Glauben eingeladen. "Meisner stand für eine absolut linientreue und romhörige Kirche und hat immer wieder den innerkirchlichen Richtungskampf angestachelt, wie zuletzt auch in der Auseinandersetzung um den Limburger Bischof Tebartz-von Elst." Meisners Nachfolger werde es schwer haben, "nach dem autoritativen Stil des Kardinals wieder eine Linie des Dialogs mit den Klerikern und vor allem mit dem Kirchenvolk im Erzbistum Köln zu finden".
Der 1933 geborene Meisner, vormals Bischof von Berlin, war am 12. Februar 1989 als Erzbischof von Köln eingeführt worden. Seinen Abschied feiert er offiziell am 9. März.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)