Studie: Lage von Alleinerziehenden noch schwieriger
Archivmeldung vom 24.02.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtIn den vergangenen sechs Jahren ist die Situation für Alleinerziehende in Deutschland noch schwieriger geworden. Laut einer neuen Studie der Bertelsmann Stiftung hat sich mit der Reform des Unterhaltsgesetzes von 2008 die Vorstellung etabliert, dass Erziehung nebenbei also nach einem achtstündigen Arbeitstag erledigt werden kann, berichtet das Nachrichten-Magazin "Der Spiegel".
"Auch die Rechtsprechung setzt Alleinerziehende massiv unter Druck, in Vollzeit zu arbeiten", so Bertelsmann-Expertin Anette Stein. Alleinerziehende in Großstädten entdecken unterdessen die Wohngemeinschaft als neue Lebensform: Laut der Internetplattform "WG-Gesucht" hat sich die Anzahl der Inserate des Typs Wohngemeinschaft mit Kindern seit 2011 mehr als verdreifacht. An der Spitze liegt Berlin, gefolgt von Hamburg und München.
"Gerade Alleinerziehende mit höherem Bildungsstand organisieren sich zunehmend in Netzwerken", sagte die Soziologin Sabina Enzelberger dem "Spiegel". In einer WG würden Alleinerziehende neue Bezugspersonen für ihre Kinder finden. "Natürlich kann eine WG im Einzelfall gut funktionieren", so Miriam Hoheisel vom Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV), "das entlässt aber den Staat nicht aus seiner Verantwortung."
Quelle: dts Nachrichtenagentur