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Soziale Dienste fordern Hilfe vom Katatrophenschutz

Archivmeldung vom 22.01.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V.

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die sich verschärfende Personalnot bei Pflegekräften gefährdet akut die Versorgung. "Ohne zusätzliche Kräfte - ob von der Bundeswehr oder aus dem Katastrophenschutz - drohen erhebliche Gefahren für die Versorgung", sagte Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste, der "Welt am Sonntag".

Der Verband vertritt 12.000 Pflegeheime und soziale Dienste. Wichtigster Grund für den Engpass ist die aktuelle Corona-Erkrankungs- und Quarantänewelle. Die Belastungsgrenzen seien erreicht und weitere Personalausfälle nicht mehr verkraftbar, sagte Meurer. Hinzu kommen Befürchtungen, dass wegen der ab März im Gesundheitswesen geltenden Impfpflicht Mitarbeiter den Beruf ganz aufgeben könnten. Die Caritas Altenhilfe, die 72 Senioreneinrichtungen in drei Bundesländern betreibt, fordert daher eine Aussetzung der Impfpflicht für das Pflegepersonal. "Angesichts der relativ milden Verläufe durch die Omikron-Variante und der aktuellen Personalverknappung ist eine Impfpflicht für Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen nicht mehr vertretbar und muss ausgesetzt werden, bis es eine Entscheidung zur allgemeinen Impfpflicht gibt", sagte eine Sprecherin der "Welt am Sonntag". Zwar liege die Impfquote in den meisten Einrichtungen bei etwa 90 Prozent. Doch selbst das bedeute, dass jeder zehnte Mitarbeit er ab Mitte März nicht mehr eingesetzt werden könnte. "Wir haben definitiv keinen zehnprozentigen Personalpuffer, der das noch ausgleichen könnte", sagte die Sprecherin. "Unser Personal ist deutlich über vertretbare Belastungsgrenzen hinaus gefordert und kann keine weiteren Personalausfälle mehr auffangen." Einige Pflegeheime haben bereits Aufnahmestopps verhängt. "Aufnahmestopps oder eine Verlegung von Bewohnern in andere Einrichtungen können wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht ausschließen", teilte auf Anfrage ein Sprecher von Korian mit, die mit 250 Einrichtungen größte deutsche Heimkette. Der Betreiber sprach von "großen Herausforderungen" für das eigene Unternehmen und die gesamte Branche. "Wir hoffen, dass sich die Zahl der Kündigungen aufgrund der Impfpflicht in einem moderaten Rahmen bewegen wird", so das Unternehmen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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