Zeitweise nur jeder fünfte Zug pünktlich
Archivmeldung vom 06.01.2011
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Freigeschaltet durch Fabian PittichDie Pünktlichkeit der Deutschen Bahn ist in den vergangenen Wochen massiv eingebrochen. Im Fernverkehr war zeitweise nur noch jeder fünfte Zug fahrplanmäßig unterwegs, im Regionalverkehr gelang es zeitweise nur sechs von zehn Zügen, pünktlich zu fahren. Das geht aus einer internen Statistik des Unternehmens hervor, die dem Tagesspiegel (Donnerstagausgabe) vorliegt. Die Bahn hält ihre Pünktlichkeitswerte streng unter Verschluss. Ein Sprecher wollte sich zu den Zahlen daher nicht äußern. Die Betrachtung der Pünktlichkeit einzelner Tage nannte er "irreführend".
Die Daten betreffen den Zeitraum vom 13. bis 26. Dezember, als winterliche Verhältnisse den Bahnverkehr behinderten. Besonders schlimm war es am zweiten Weihnachtstag: Nur 20,5 Prozent der ICEs und ICs kamen an diesem Tag rechtzeitig ans Ziel, geht aus der Statistik hervor. Am 17. Dezember war die Lage ähnlich dramatisch: Nur 22,2 Prozent der Züge schafften es, pünktlich zu fahren. Im Durchschnitt konnten in der Woche vom 13. bis zum 19. Dezember nur gut 40 Prozent der Züge den Fahrplan einhalten, in der Weihnachtswoche vom 20. bis zum 26. Dezember waren es nicht einmal 30 Prozent.
Im Regionalverkehr sah es etwas besser aus. Hier lag der schlechteste Wert bei 61,3 Prozent am 17. Dezember. Wenige Tage zuvor hatten die Züge immerhin 81,4 Prozent erreicht. Im Durchschnitt beider Wochen bewegte sich die Pünktlichkeit bei 73 Prozent. Zu normalen Zeiten fahren pro Tag gut 21.000 Regional- und 1300 Fernzüge. Inzwischen hat das mildere Wetter die Lage verbessert. Die Fernverkehrszüge etwa seien am Mittwoch zu 72 Prozent pünktlich gewesen, berichtete der Bahn-Sprecher. In der Vergangenheit habe der Jahresdurchschnitt über alle Züge stets bei rund 90 Prozent gelegen.
Deutsche Bahn hebt Tempolimit auf
Das Tauwetter hat gestern zur Aufhebung des Tempolimits bei der Bahn geführt. Seit Betriebsbeginn seien die Hochgeschwindigkeitszüge wieder mit bis zu 300 km/h unterwegs, bestätigte ein Konzernsprecher der Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (Essen, Freitagsausgabe).
Mit Beginn der Frostperiode hatte die Bahn für ihre Fernzüge aus Sicherheitsgründen maximal 200 km/h gestattet, zeitweise waren sogar nur 160 km/h erlaubt. Man befürchtete, dass herabfallende Eisbrocken Schottersteine hochwirbeln, die die Fahrzeuge beschädigen. Diese Maßnahme hatte sich auf die Pünktlichkeit negativ ausgewirkt.
Quelle: Der Tagesspiegel / Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung