200.000 Senioren mehr in Grundsicherung als vor zehn Jahren
Innerhalb von zehn Jahren sind über 200.000 Senioren zusätzlich in die Sozialhilfe gerutscht. Wie aus aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, mussten im September 2024 insgesamt rund 730.000 Senioren auf die Grundsicherung zurückgreifen - 40.000 mehr als im September 2023 und 220.000 mehr als im Jahr 2015.
Das ergibt einen Anstieg um 43 Prozent, während die Gruppe der
Über-60-Jährigen im gleichen Zeitraum nur um rund zwölf Prozent
gewachsen ist. "Altersarmut erreicht trauriges Allzeithoch", sagte Sahra
Wagenknecht, Spitzenkandidatin des BSW, dazu den Zeitungen der
Mediengruppe Bayern. "Über 40.000 Rentner mehr, die zum Sozialfall
geworden sind, als vor einem Jahr ist ein dramatischer Anstieg. Und das
ist nur die Spitze des Eisbergs, die Dunkelziffer liegt vermutlich
deutlich höher, da viele Senioren aus Scham keine Gelder beantragen.
Altersarmut ist ein Megaproblem unseres Landes."
Betrachtet man
die Grundsicherungszahlen nach Geschlecht, zeigt sich, dass ältere
Frauen überproportional betroffen sind. Jenseits der Altersgrenze von 65
Jahren bezogen rund 100.000 mehr Frauen Grundsicherung als Männer.
Als
Lösung plädiert Wagenknecht für eine grundlegende Rentenreform:
"Deutschland hat eines der leistungsschwächsten Rentensysteme in Europa.
Das Rentenniveau liegt zehn Prozent unter dem EU-Schnitt. Deshalb
fordern wir in unserem Wahlprogramm eine Volksabstimmung über die Rente.
Die Deutschen sollten die Möglichkeit bekommen, über die Einführung
einer Rente nach österreichischem Vorbild abstimmen zu können. Wenn ein
langzeitversicherter Rentner in Österreich im Schnitt über 800 Euro im
Monat mehr bekommt, muss das auch hierzulande möglich sein."
Quelle: dts Nachrichtenagentur