Kinderhilfswerk: Interessen von Kindern geraten in Hintergrund
Archivmeldung vom 06.01.2022
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Freigeschaltet durch Anja SchmittVor dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern hat die Vizepräsidentin des Deutschen Kinderhilfswerks, Anne Lütkes, die Aufrechterhaltung des regulären Kita- und Schulbetriebs gefordert. "Es ist längst überfällig, dass sich die Erwachsenen stärker einschränken, um die Kinder in unserem Land zu schützen", sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
"Die Kinder und Jugendlichen dürfen nicht unter der viel zu geringen Impfquote der Erwachsenen leiden, vielmehr sind die Erwachsenen stärker in die Verantwortung zu nehmen als die Kinder." Das Deutsche Kinderhilfswerk beobachte mit Sorge, "dass die Interessen von Kindern und ihren Familien in der Corona-Pandemie weiter in den Hintergrund gedrängt werden". In den Weihnachtsferien wie schon in den Monaten zuvor seien vielerorts kaum ausreichende Maßnahmen für einen sicheren Schul- und Kita-Betrieb ergriffen worden. "So fehlt es fast durchgängig an einer Entzerrung der räumlichen Enge in vielen Schulen und Kitas, und auch bei der Beschaffung und Inbetriebnahme von Luftfilteranlagen und mobilen Raumluft-Filtern hat sich zu wenig getan. Notwendige Maßnahmen scheitern an dieser Stelle viel zu oft an Verwaltungsvorschriften und vermeintlich fehlenden finanziellen Mitteln", kritisierte Lütkes. Man müsse es endlich nach zwei Jahren Pandemiegeschehen schaffen, Bildung und Infektionsschutz zusa mmenzubringen. "Es muss gelingen, den Präsenzunterricht aufrechtzuerhalten, denn gerade für Kinder in benachteiligten Lebenslagen ist dies besonders wichtig. Sie haben am meisten unter den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie gelitten und dürfen nicht weiter abgehängt und benachteiligt werden", sagte die Kinderhilfswerk-Vizepräsidentin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur