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Präses Nikolaus Schneider kritisiert die Sparbeschlüsse

Archivmeldung vom 16.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Nikolaus Schneider / Bild: de.wikipedia.org
Nikolaus Schneider / Bild: de.wikipedia.org

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, hat die Sparbeschlüsse der Bundesregierung scharf kritisiert. Es sei zwar lobenswert, dass die Regierung den Haushalt konsolidiere und dass sie trotz allem bei der Bildung Schwerpunkte setze. Doch insgesamt sei das Sparpaket sozial nicht ausgewogen.

Es verletze das "Gerechtigkeitsempfinden vieler Menschen in unserer Gesellschaft", sagte Schneider in einem Gespräch mit den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Montagausgabe). Schneider, der auch amtierender Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, vermisst vor allem "die Beteiligung des oberen Segments unserer Gesellschaft an der Finanzierung der Kosten". "Ich wünsche mir", sagte Schneider, "dass die Bundesregierung einige ideologische Scheuklappen bei der Betrachtung der Wirklichkeit ablegt". Eindringlich warnte er vor einem Auseinanderdriften von Arm und Reich in unserer Gesellschaft.

"Ich beobachte eine sehr beunruhigende Entwicklung", so Schneider. Seit Jahren schon warnten Kirchen und Wohlfahrtsverbände davor, "dass sich Einkommen und Vermögen immer weiter auseinander entwickeln". Doch diese Bemühung sei "leider bislang erfolglos" geblieben, bedauert Schneider, "und zwar unabhängig davon, welche Koalition" gerade an der Macht gewesen sei. Die Gesellschaft verliere ihre solidarische Kraft, mahnte der Präses. Das "Sich-Gegeneinander-Profilieren, das Auseinanderdriften nimmt zu".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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