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Kriminalstatistik: Zahl der Rauschgiftdelikte erneut gestiegen

Archivmeldung vom 01.04.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.04.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Hanfzigaretten (Symbolbild)
Hanfzigaretten (Symbolbild)

Foto: FlickreviewR
Lizenz: CC BY 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Zahl der Rauschgiftdelikte ist im vergangenen Jahr um 6,1 Prozent auf 350.662 Straftaten gestiegen. Das geht aus der bundesweiten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für 2018 hervor, die Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) am Dienstag in Berlin vorstellen will und über welche die "Welt" berichtet.

Bei den Rauschgiftdelikten hatte es bereits 2017 einen Anstieg (plus 9,2 Prozent, 330.580 Taten) gegeben. Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, macht für die gestiegene Rauschgiftkriminalität "nicht zuletzt das Fehlen einer klaren politischen Linie" verantwortlich. "Zu oft wird Drogenkonsum leider als Bagatelldelikt abgetan, die Bekämpfung der Kriminalität bei diesen Delikten von der Politik als zweitrangig angesehen", sagte Wendt der "Welt". Dazu beigetragen habe auch die Diskussion über die Freigabe oder Nichtfreigabe von Cannabis.

"An der Stelle suggerieren manche Politiker - gerade jungen Menschen - Drogen seien nichts Gefährliches", so Wendt. Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Sebastian Fiedler, sagte der Zeitung: "Trotz gestiegener Zahlen bei der Rauschgiftkriminalität kratzen wir insgesamt leider weiterhin an der Oberfläche. Es ist in den vergangenen Jahren immer wieder gelungen, in international geführten Ermittlungsverfahren herausragende Erfolge zu erzielen. Gemessen an den geschätzt weit über acht Milliarden Euro jährlichen Umsätzen auf dem deutschen Rauschgiftmarkt muss man zugestehen, dass wir die kriminellen Märkte immer nur ein wenig stören aber nicht nachhaltig beschädigen." Damit dies gelingen könne, sei es erforderlich, einen erheblich stärkeren kriminalpolitischen Fokus auf die von den Tätern erwirtschafteten Gelder zu legen. "Leider hat sich Deutschland in der Vergangenheit nicht als Vorreiter bei der Bekämpfung der Geldwäsche erwiesen", so Fiedler.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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