Auch Nichtkriminelle bei Bekämpfung von "Clan-Kriminalität" im Fokus
Archivmeldung vom 24.09.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie Essener Polizei nimmt es bei der Bekämpfung von sogenannten Clans zuweilen nicht genau bei der Unterscheidung zwischen kriminellen und nichtkriminellen "Clan"-Mitgliedern. Das berichtet die in Berlin erscheinende Zeitung "nd.DerTag".
In einem internen Polizeipapier, das der Zeitung vorliegt, heißt es: "Auf eine stetige Abgrenzung zwischen Clan-Mitgliedern, die kriminell in Erscheinung getreten und solchen, die es nicht sind, muss an dieser Stelle verzichtet werden. Zum einen, weil grundlegende Denkmuster häufig auch bei Familienmitgliedern verankert sind, die nicht kriminell auffällig sind, und zum anderen, weil auch bei Kenntnis über Kriminalität einzelner Familienmitglieder der Rest schweigt."
Aus dem Papier geht zudem hervor, dass die Polizei eine umfassende Strategie verfolgt, die darauf abzielt, andere Behörden wie Jobcenter, Ordnungsamt, Finanzamt, Zoll und Jugendamt einzubinden. So sollen Jobcenter bei "Clan"-Angehörigen besonders gründlich prüfen, ob ein Leistungsbezug berechtigt ist, und besonders vehement auf die Aufnahme einer Arbeit oder die Teilnahme an Maßnahmen dringen.
Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)