Bergwacht Schwarzwald: Retter bezahlen Schutzausrüstung selbst
Archivmeldung vom 29.11.2016
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Freigeschaltet durch André OttImmer mehr Touristen entdecken den Schwarzwald für sich, im Sommer wie im Winter. Für die Bergwacht Schwarzwald steigen die Einsätze. Die öffentlichen Fördermittel decken den Aufwand nur begrenzt. Von den ehrenamtlichen Helfern wird unterdessen einiges abverlangt: Ihre Schutzausrüstung müssen Sie etwa selbst bezahlen.
Kuchen verkaufen für die Ausrüstung
Juliane Kaiser engagiert sich freiwillig in der Bergwacht: "Man hat zweimal die Woche Ausbildung. Einmal die Aktiven und einmal die Anwärter. Ich mach jetzt noch die Jugendbergwacht. Und da kommen dann auch noch ein paar Stunden drauf und dann eben Wochenends." Ihre Ausrüstung hat Kaiser wie alle anderen aus eigener Tasche bezahlt.
Anders als beim DRK oder der Feuerwehr müssen die Bergretter ihre Schutzkleidung bisher noch selbst finanzieren. Neben den Stunden, die für Ausbildung und Einsätze anfallen, investieren Vereinsmitglieder Zeit, um etwa bei Festen zu bedienen oder Kuchen zu verkaufen.
Zum Abwarten verurteilt
Ende des Sommers warnte Adrian Probst, Vorsitzender der Bergwacht Schwarzwald, vor einer gefährlichen Entwicklung aufgrund fehlender finanzieller Unterstützung durch das Land. Deutlich wurde dies etwa beim Ortsverein Menzenschwand: Das Einsatzfahrzeug wurde durch den TÜV stillgelegt. Mittlerweile wurde vom Land Baden-Württemberg Unterstützung angekündigt. Bis diese kommt, ist ein gut ausgebildetes und motiviertes Rettungsteam zum Abwarten verurteilt.
SWR3 Helferschwerpunkt im Radio und im Web Am 30.11.2016 sendet SWR3 von 5 bis 20 Uhr den Schwerpunkt "Retter in Not".
Quelle: SWR - Südwestrundfunk (ots)