Migration 2016: Nettozuwanderung nach Deutschland bei 500 000 Personen
Archivmeldung vom 13.03.2018
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Freigeschaltet durch André OttIm Jahr 2016 sind rund 500 000 Personen mehr nach Deutschland zugezogen als aus Deutschland fortgezogen. Im Jahr 2015 hatte der Wanderungsüberschuss noch 1,14 Millionen Personen betragen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, gab es 2016 insgesamt 1 865 000 Zuzüge und 1 365 000 Fortzüge über die Grenzen Deutschlands. Das waren 272 000 Zuzüge weniger (- 13 %) und 368 000 Fortzüge mehr (+ 37 %) als im Jahr 2015.
Von den insgesamt 1 865 000 Zugewanderten hatten 1 719 000 einen ausländischen Pass, das waren 297 000 (- 15 %) weniger als im Vorjahr. Im Jahr 2016 wanderten 1 084 000 ausländische Personen (+ 224 000) aus Deutschland ab. Im Saldo aus Zu- und Fortzügen ergibt sich daraus ein Wanderungsüberschuss ausländischer Personen von rund 635 000 (2015: + 1 157 000).
Die Zahl der Zuzüge von Deutschen - dazu zählen Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler sowie aus dem Ausland zurückgekehrte Deutsche - ist mit rund 146 000 Personen gegenüber dem Vorjahr angewachsen (+ 25 000). Zeitgleich ist die Zahl der Fortzüge Deutscher auf 281 000 Personen angestiegen (+ 143 000). Daraus ergibt sich ein Wanderungsverlust deutscher Bundesbürger von 135 000 Personen im Jahr 2016. Hintergrund dieser starken Veränderung ist, dass die Zu- und Fortzüge deutscher Personen, deren bisheriger beziehungsweise neuer Wohnort nicht bekannt war, seit 2016 in der Wanderungsstatistik zusätzlich berücksichtigt werden. Lässt man diesen Personenkreis unberücksichtigt, hat es gegenüber 2015 sowohl bei den Zuzügen (115 000 Personen; - 4 %) als auch bei den Fortzügen (131 000 Personen; - 5 %) leichte Rückgänge gegeben.
Rund 51 % aller Zugewanderten waren Personen mit der Staatsangehörigkeit eines Mitgliedstaats der Europäischen Union (EU), 9 % besaßen Staatsangehörigkeiten anderer europäischer Länder. 26 % hatten die Staatsangehörigkeit eines asiatischen Staates und 5 % die Staatsangehörigkeit eines afrikanischen Staates. Beim Wanderungsüberschuss ergibt sich ein etwas anderes Bild: Den größten Anteil bezogen auf alle Staatsangehörigkeiten hatten hier mit 63 % Bürgerinnen und Bürger asiatischer Staaten. Für EU-Bürgerinnen und Bürger ergab sich ein Anteil von 15 % sowie für Personen eines afrikanischen Staates ein Anteil von 9 %.
Einen rückläufigen Wanderungsüberschuss gab es sowohl für Asien, Europa als auch Afrika. Der Wanderungsüberschuss Asiens ging vor allem für Personen mit Staatsangehörigkeit aus Syrien (von 298 000 auf 146 000), Afghanistan (von 80 000 auf 56 000) und dem Irak (von 60 000 auf 48 000) zurück.
Innerhalb der EU sank der Wanderungsüberschuss zum Beispiel für Personen mit polnischer (von 63 000 auf 27 000) und rumänischer (von 92 000 auf 60 000) Staatsangehörigkeit. Bei den sonstigen Europäischen Ländern verzeichneten 2016 Staatsangehörige fast aller Balkanländer einen negativen Wanderungssaldo nach einem starken Wanderungsüberschuss im Jahr 2015.
In der Wanderungsstatistik werden Zuzüge und Fortzüge von Personen dargestellt, die nach den melderechtlichen Regelungen bei den zuständigen Meldebehörden an- beziehungsweise abgemeldet werden. Aufgrund methodischer Änderungen und technischer Weiterentwicklungen ab dem Berichtsjahr 2016 sind bei der Interpretation der Ergebnisse Einschränkungen in der Vergleichbarkeit mit dem Vorjahren zu berücksichtigen. Detaillierte Erläuterungen hierzu sind der Internetseite der Wanderungen zu entnehmen.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)