Gewerkschaft der Polizei warnt vor Einstellung von Hilfskräften
Archivmeldung vom 19.12.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat vor der Einstellung von Hilfskräften zur Verstärkung der Sicherheitskräfte gewarnt. "Mit schnell ausgebildeten Hilfspolizisten würden wir der Bevölkerung Sicherheit nur vorgaukeln", sagte GdP-Vize Arnold Plickert im Interview der "Welt".
Plickert plädierte dafür, neben dem Personalaufbau bei Beamten vielmehr auch den Bereich der Angestellten nicht zu vergessen: "Sie können Aufgaben übernehmen, um die sich bislang Polizisten kümmern, weil in den vergangenen Jahren auch im Tarifbereich viele Stellen abgebaut worden sind."
Benötigt würden insbesondere IT-Experten für die Bekämpfung der Internetkriminalität, Fachleute zur Spurensuche, aber auch Sachbearbeiter in Verkehrskommissariaten. Der Gewerkschafter bezeichnete die "unklare Kompetenzverteilung zwischen den Ordnungsämtern und der Polizei" als Problem. "Das kostet im Alltag viel Zeit, auch weil die Ordnungsämter in den Abendstunden und am Wochenende oft nicht erreichbar sind, obwohl sie eigentlich zuständig sind", so Plickert weiter. Darüber hinaus plädierte Plickert für dringend notwendige Arbeitserleichterungen im polizeilichen Alltag. "Bei Alkohol am Steuer müssen wir eine Blutprobe nehmen, obwohl eine Atemalkoholanalyse genauso aussagekräftig ist. Das ist reine Zeitverschwendung", sagte Plickert.
Zudem benötige die Polizei eine bessere Ausstattung mit Laptops. "Es kann nicht sein, dass die Beamten wichtige Angaben auf einen Zettel schreiben und dann auf der Polizeiwache fahren müssen, um diese noch mal in den Computer einzugeben."
Quelle: dts Nachrichtenagentur