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Singlehaushalte im Jahr 2023 besonders häufig von Überschuldung betroffen

Archivmeldung vom 17.07.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.07.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Jede zweite Person (51 %), die im Jahr 2023 die Hilfe einer Schuldnerberatungsstelle in Anspruch nahm, lebte in einem Singlehaushalt. Durchschnittlich waren diese Personen mit 29 738 Euro verschuldet, während die durchschnittliche Verschuldung aller beratenen Personen 31 749 Euro betrug. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren alleinlebende Männer häufiger und höher verschuldet als alleinlebende Frauen: 61 % der überschuldeten Alleinlebenden waren Männer mit einer durchschnittlichen Schuldenlast von 31 792 Euro und 39 % waren Frauen mit durchschnittlichen Schulden von 26 464 Euro.

Auch bei der Überschuldungsintensität (Verhältnis zwischen monatlichem Nettoeinkommen und Schuldenhöhe) zeigten sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern: So bräuchten alleinlebende Männer bei Verwendung ihres gesamten monatlichen Nettoeinkommens durchschnittlich 28 Monate zur Schuldentilgung. Frauen wären bereits nach 24 Monaten schuldenfrei. Im Durchschnitt aller beratenen Personen lag der Wert bei 25 Monaten.

Hauptauslöser der Überschuldung bei Singlehaushalten häufig Erkrankung, Sucht oder Unfall

Ein besonders häufiger Auslöser für Überschuldung bei Singlehaushalten war im Jahr 2023 eine Erkrankung, eine Sucht oder ein Unfall. Mit knapp einem Viertel (24 %) lag der Anteil hier bei Alleinlebenden deutlich über dem Durchschnitt aller beratenen Personen von weniger als einem Fünftel (18 %). Der Verlust des Arbeitsplatzes war dagegen mit 19 % bei Alleinlebenden ähnlich häufig die Hauptursache für die Verschuldung wie im Durchschnitt aller Personen, die eine Beratungsstelle aufsuchten (18 %).

Bei der Betrachtung der Ursachen nach Geschlecht zeigte sich, dass bei alleinlebenden Frauen die Trennung, Scheidung oder der Tod des Partners oder der Partnerin mit 14 % eine größere Rolle spielten als bei alleinlebenden Männern mit 10 %. Im Gegensatz dazu lag bei alleinlebenden Männern der Verlust des Arbeitsplatzes mit 20 % als Hauptursache für die Überschuldung höher als bei alleinlebenden Frauen mit 16 %.

Schulden bei sonstigen öffentlichen Gläubigern am häufigsten

Im Jahr 2023 hatten sechs von zehn beratenen Personen (57 %) Schulden bei sonstigen öffentlichen Gläubigern. Hierzu zählen beispielsweise gesetzliche Renten- und Krankenversicherungsträger sowie die Bundesagentur für Arbeit und deren Jobcenter. An zweiter Stelle standen Telekommunikationsunternehmen, bei denen die Hälfte aller beratenen Personen (49 %) Schulden hatte, gefolgt von Gewerbetreibenden, bei denen vier von zehn beratenen Personen (39 %) verschuldet waren. Diese Gläubigergruppe umfasst alle privaten Anschaffungen (außer Versandhandel) und Dienstleistungen von Handwerksbetrieben. Beim Versandhandel (einschließlich Onlinehandel) waren 30 % der beratenen Personen verschuldet. Bei Singlehaushalten zeigte sich ein ähnliches Bild. Auffällig ist jedoch, dass alleinlebende Männer mit 60 % öfter Schulden bei sonstigen öffentlichen Gläubigern hatten als alleinlebende Frauen mit 53 %.

Methodische Hinweise:

Die Ergebnisse der Überschuldungsstatistik 2023 beruhen auf Angaben von 671 der insgesamt etwa 1 350 Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen in Deutschland zu rund 175 000 beratenen Personen. Die Teilnahme an dieser Statistik ist sowohl für die Beratungsstellen als auch für die Ratsuchenden freiwillig. Die gemeldeten Daten werden anschließend auf die Grundgesamtheit aller durch Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen beratenen Personen in den Bundesländern hochgerechnet.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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