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Fingerspitzengefühl gefragt: Fregatte "Niedersachsen" durchquert den Kanal von Korinth

Archivmeldung vom 04.06.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Ricarda Schönbrodt
Bild: Ricarda Schönbrodt

Die Fregatte "Niedersachsen" hat auf dem Weg von Sewastopol nach Valencia am 2. Juni den Kanal von Korinth passiert. Während die beiden anderen Schiffe des Einsatz- und Ausbildungsverbandes 2010 - die Fregatte "Brandenburg" und der Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" - den um 400 Seemeilen längeren Weg südlich um die Halbinsel Peloponnes herum nahmen, kürzte die Fregatte "Niedersachsen" die Strecke durch den von Menschenhand in den Fels geschlagenen Kanal ab.

Die Fregatte NIEDERSACHSEN durchquert den Kanal von Korinth. Bild: Ricarda Schönbrodt
Die Fregatte NIEDERSACHSEN durchquert den Kanal von Korinth. Bild: Ricarda Schönbrodt

Als einziges Schiff des Verbandes erfüllte die Fregatte der Klasse 122 die Anforderungen an Breite (14,6 Meter) und Tiefgang (6 Meter).

Der Kanal von Korinth wurde im Jahre 1893 fertig gestellt, ist 6.343 Meter lang und an der schmalsten Stelle 18,30 Meter breit. Er trennt das griechische Festland von der Halbinsel Peloponnes und verbindet so die Ägäis mit dem Golf von Korinthiakos.

Fingerspitzengefühl gefragt

Um 14.38 Uhr war es soweit: Die Einfahrt an der Ostseite des Kanals war erreicht. Langsam war die Spannung auf der Brücke spürbar, handelte es sich doch um eine außergewöhnliche navigatorische Herausforderung. Je dichter der Kanal kam, desto schmaler wirkte er. Fast die gesamte Besatzung hatte sich an Oberdeck versammelt, kaum einer wollte sich dieses einzigartige Erlebnis entgehen lassen. Links und rechts ragten bereits die Felswände bis zu 80 Meter in die Höhe, die Navigation meldete 1,2 Meter Wasser unter dem Kiel. An Umkehren war nicht mehr zu denken. An der schmalsten Stelle der Passage waren keine zwei Meter Platz zu jeder Seite und gefühlt gerade einmal die sprichwörtliche Handbreit Wasser unter dem Kiel.

Genau eine halbe Stunde später wurde es wieder heller: Um 15.08 Uhr öffneten sich die Felswände zu beiden Seiten, der Ausgang an der Westseite des Kanals, und damit der Golf von Korinthiakos, war erreicht.

Hintergründe zum EAV

Der Einsatz- und Ausbildungsverband (EAV) wird jährlich neu zusammengestellt. 2010 setzt er sich aus den Fregatten "Brandenburg" (Flaggschiff) und "Niedersachsen" aus Wilhelmshaven sowie dem Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" aus Kiel zusammen. Schwerpunkte der mehrmonatigen Reise waren die Durchführung von Manövern, die Teilnahme an der Operation "Active Endeavour" (OAE) im Mittelmeer und die seemännische Ausbildung von Offizieranwärtern. Der EAV wird am 18. Juni in Wilhelmshaven beziehungsweise Kiel zurückerwartet.

Quelle: Marine

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