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Arzneimittelfälschungen lukrativer als Kokain

Archivmeldung vom 05.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Grafik: "ogs/ABDA"
Grafik: "ogs/ABDA"

Arzneimittel zu fälschen ist für Kriminelle lukrativer als der Drogenhandel. So kostet auf dem Schwarzmarkt ein Kilogramm an Plagiaten des Lifestyle-Arzneimittels Viagra® durchschnittlich 90.000 Euro. Ein Kilogramm Kokain kostet geschätzte 65.000 Euro, Heroin 50.000 Euro, Marihuana 8.000 Euro und Ecstasy 1.300 Euro.

"Bei solchen Handelsspannen wundert es nicht, dass der internationale Schwarzmarkt mit gefälschten Arzneimitteln boomt", so Magdalene Linz, Präsidentin der Bundesapothekerkammer. "Eine offene Flanke sind dabei dubiose Internetversender. Verbraucher können sich schützen, wenn sie ihre Arzneimittel nur bei einer niedergelassenen deutschen Apotheke beziehen." Im Februar waren bei einer Stichprobe verschiedener Internetversendern mehr als die Hälfte der geprüften Viagra-Präparate minderwertig.

Nach Angaben der Europäischen Kommission wurden an den EU-Grenzen im vergangenen Jahr 51 Prozent mehr gefälschte Arzneimittel abgefangen als 2006. Der Handel mit gefälschten Arzneimitteln wird in Deutschland mit Geld- oder Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren, in besonders schwerwiegenden Fällen bis zu zehn Jahren bestraft.

Quelle: ABDA

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