Kölner Kolping-Werk verärgert über Weihbischof Ansgar Puff
Archivmeldung vom 06.02.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserNach dem scharf kritisierten Vergleich Kardinal Joachim Meisners zwischen der Glaubenskraft in Familien des "Neokatechumenats" und muslimischen Familien sieht sich nun auch das katholische Kolpingwerk von der Bistumsspitze herabgesetzt. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, bekundet der Vorstand des Kölner Kolping-Diözesanverbands sein Unverständnis darüber, dass Weihbischof Ansgar Puff seine "Darstellung einer nicht im Glauben lebendigen Kirche anhand von wegbrechenden Kolpingsfamilien und katholischen Frauengruppen" vorgenommen habe. Das sei "eine wenig hilfreiche Pauschalisierung", heißt es laut "Kölner Stadt-Anzeiger" in einem Brief des Verbandsvorsitzenden Martin Rose und des geistlichen Präses, Monsignore Winfried Motter, an Puff. Das Schreiben liegt der Zeitung vor.
Die Kritik bezieht sich auf Aussagen des Bischofs Ende Januar in Köln vor Angehörigen der Gemeinschaft des "Neokatechumenalen Weges", der Puff selbst angehört. Dort war auch Meisner aufgetreten und hatte zu den Mitgliedern der geistlichen Gemeinschaft gesagt, "eine Familie von euch ersetzt mir drei muslimische Familien". Puff führte aus, damit der Glaube in den Pfarreien auch jenseits der Sonntagsmesse erlebbar bleibe, müssten kleine Gemeinschaften wie das Neokatechumenat an die Stelle treten, die früher Gruppen wie Kolping oder die Frauengemeinschaften innegehabt hätten, die aber heute "wegbrechen".
Puff sprach auf Anfrage des "Kölner Stadt-Anzeiger" von einem Missverständnis, das er bedauere. Er kenne im Erzbistum "quicklebendige, vorbildliche Kolpingfamilien" und schätze die Arbeit des Verbands sehr. Seine abweichende Schilderung habe sich lediglich auf eine "bittere eigene Erfahrung" in seiner früheren Pfarrei bezogen. Ein vom Kolping-Vorstand erbetenes Gespräch sagte Puff sofort zu.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)