Erzbischof fordert ergebnisoffene Debatte über Frauenpriestertum
Archivmeldung vom 04.02.2021
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Freigeschaltet durch André OttVor dem ab diesem Donnerstag tagenden "Synodalen Weg" der katholischen Kirche hat Hamburgs Erzbischof Stefan Heße dafür geworben, die Frage des Frauenpriestertums ergebnisoffen zu diskutieren.
"Es hat in der katholischen Kirche immer eine Weiterentwicklung der Lehre gegeben", so Heße im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Letztlich könne eine Entscheidung, ob Frauen zu Priestern geweiht werden, nach seinem Empfinden am Ende nur ein vom Papst einberufenes Konzil fällen.
Im Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen ihn und drei andere Bischöfe, Fehler beim Umgang mit Missbrauchsfällen begangen zu haben, erklärte Heße, er habe darüber nachgedacht, sein Amt aufzugeben. Letztlich stünde ihm aber diese Entscheidung nicht zu. "Nur der Papst könnte mich dazu auffordern und dann jemanden bestimmen, der in der Zeit die Verantwortung übernimmt", sagte der Erzbischof. Deshalb habe er sich an die Bischofskongregation in Rom gewandt und um Prüfung seines Falles gebeten. Heße wird vorgeworfen, er habe in seiner Zeit als Generalvikar im Erzbistum Köln an der Vertuschung von sexuellem Missbrauch mitgewirkt.
Angesichts der aktuellen finanziellen Zwänge kündigte Heße an, dass sich das Erzbistum Hamburg von Immobilien trennen werde. Als Alternativkonzepte nannte er die gemeinsame Nutzung von Kirchen mit evangelischen Gemeinden, den Abriss von Kirchen oder deren Umbau beispielsweise zu Kindergärten.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)