Verbraucherschützer fordern Neuausrichtung des Luftfahrt-Bundesamts
Archivmeldung vom 08.07.2020
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Freigeschaltet durch André OttAls Konsequenz aus der umstrittenen Erstattungspraxis von Fluggesellschaften in der Coronakrise fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) Änderungen beim Aufgabenzuschnitt der zuständigen Aufsichtsbehörde.
"Das Luftfahrt-Bundesamt sollte nicht nur für die Prüfung der Sicherheit und der finanziellen Gesundheit der Flugunternehmen zuständig sein, sondern Verbraucherschutz zum Aufsichtsziel erhalten und die Durchsetzung von Verbraucherrechten in den Fokus nehmen", sagte die Leiterin des Teams Mobilität und Reisen beim VZBV, Marion Jungbluth, dem "Handelsblatt".
Die "Verzögerungstaktik" der Airlines bei den Erstattungen ausgefallener Flüge sei "ein weiteres unrühmliches Kapitel der fehlenden Kundenwertschätzung bei den Flugunternehmen", kritisierte Jungbluth. "Bei allem Verständnis für die aktuellen Liquiditätsengpässe ist es nicht akzeptabel, die Erstattung der Kundengelder über Monate zu verzögern." Alle Verbraucher müssten ihr Geld nun "innerhalb der nächsten Tage" zurückerhalten. Die Verbraucherzentralen registrieren nach Aussage von Jungbluth Beschwerden von Reisenden, die sich über eine "massive Verzögerung" bei der Rückzahlung von Flugkosten beklagten. "Selbst mehrere Wochen und sogar Monate nach Stornierung warten Verbraucher noch immer auf die Rückzahlung der ihnen zustehenden Ticketkosten", sagte die VZBV-Expertin. Eine große Airline hätte für eine Umbuchung zudem "erhebliche" Umbuchungsgebühren verlangt. "Wohlgemerkt als Ersatz für einen Flug, der pandemiebedingt im April ohnehin nicht durchgeführt wurde."
Quelle: dts Nachrichtenagentur