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Gespräch mit Marianne Birthler, der Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen

Archivmeldung vom 10.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Marianna Birthler Bild: bund.de
Marianna Birthler Bild: bund.de

Marianne Birthler, die scheidende Bundesbauftragte für die Stasiunterlagen, wünscht sich ein Geschichtsmuseum zur DDR. Zwar verschaffe das Zeitgeschichtliche Forum in Leipzig einen guten Überblick, in Berlin werde das Thema Mauer und Stasi umfangreich aufgearbeitet. Aber sie bedaure, dass andere Fragen zu kurz kommen: "Was war die SED? Was die NVA? Und wie funktionierte die Wirtschaft in der DDR? Eine Gesamtschau wäre sehr wichtig, auch mit Blick auf Osteuropa", sagte die 62-Jährige in einem Gespräch mit der in Halle (Saale) erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Freitagausgabe).

Birthler glaubt, dass die Öffnung der Stasi-Akten "die Versöhnung der Menschen mit ihrer eigenen Geschichte begünstigen kann. Das Schweigen würde einen faulen Frieden bedeuten, der sich rächt". Damit nahm sie auch Bezug auf die Diskussion darüber, ob man die Akten nicht besser schließen sollte, wie das seinerzeit der Wittenberger Publizist Friedrich Schprlemmer angeregt hatte. "Die Realität hat ihn widerlegt. Ich wundere mich allerdings, dass Schorlemmer als Theologe der Wahrheit so wenig Kraft zugetraut hat." Zur aktuellen Debatte über einen "Schlussstrich" unter die DDR-Vergangenheit sagte die Bundesbeauftragte, diejenigen, die einen "Schlussstrich" ziehen wollten, fühlten sich durch jene provoziert, die immer noch Fragen stellen. "Sie merken, dass die Interpretationshoheit immer weniger bei ihnen liegt. Insofern gehören die Erfolge bei der Aufarbeitung und die wütenden Reaktionen jener, denen das nicht passt, zusammen". Zum Fall des früheren brandenburgischen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe (SPD), gegen den Stasi-Vorwürfe erhoben worden waren, weswegen Birthler 1992 ihr Ministeramt in Potsdam aufgab, sagte sie: "Ich hatte eine klare Meinung, die mich zum Rücktritt bewog. Ich habe in den zurückliegenden Jahren meiner Tätigkeit nichts entdeckt, das mich veranlasst hätte, meine Meinung zu revidieren. Meine Antwort auf Stolpe war mein Rücktritt. Dem habe ich bis heute nichts hinzuzufügen".

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung

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