EU-Kommissarin Reding informiert sich über Deutschlands Supercomputer-Pläne
Archivmeldung vom 01.02.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm weltweiten Wettlauf der besten Supercomputer-Standorte nimmt Deutschland das Rennen auf. Mit dem Forschungszentrum Jülich als "Speerspitze" will Deutschland bis 2009 international eine führende Position erreichen.
Gestern Abend
im Vorfeld der Messe "ICT Proposers' Day" in Köln informierte Prof.
Thomas Lippert vom Forschungszentrum Jülich die EU-Kommissarin
Viviana Reding über die neusten Entwicklungen.
"Jede neue Generation von Supercomputern ermöglicht neue
Erkenntnissprünge in der Forschung", erklärt Lippert, Leiter des
Jülicher Supercomputerzentrums. "Deshalb dürfen wir auf diesem Gebiet
im Wettbewerb mit den USA, Japan und China nicht zurück bleiben."
In Deutschland ist die Zahl der Supercomputer in den letzen vier
Jahren von seinerzeit 72 auf ein Viertel geschrumpft - auf jetzt 18
Rechner. Das Forschungszentrum Jülich stellt sich gegen diesen Trend
und hat im vergangenen Jahr einen zweiten Supercomputer für die
Forschung in Betrieb genommen. Die beiden Supercomputer waren jeweils
zur Zeit ihrer Einweihung in den Jahren 2004 und 2006 die schnellsten
Supercomputer Europas. Bundesweit belegen sie noch heute die Plätze 1
und 7.
"Es geht aber um mehr als Ranglisten", sagt Thomas Lippert.
"Supercomputer beschleunigen die Forschung. Sie kommen dort zum
Einsatz, wo reale Experimente zu langsam, zu teuer oder schlicht
unmöglich sind." Einige Beispiele sind Medizin, Materialforschung
oder Klimawandel. Die Politik greift zum Beispiel bei
Naturkatastrophen auf Daten aus den Superrechnern zurück. "Und nicht
zuletzt sind Supercomputer für die Industrie ein Wettbewerbsvorteil,
weil sie durch ,Virtual Prototyping' Produkte schneller an den Markt
bringt", erläutert Lippert.
Innerhalb des 7. Forschungsrahmenprogramms der EU sollen ab 2009 vier europäische Supercomputerzentren entstehen. Diese Zentren sollen in Europa ausreichend Rechenkapazität zur Verfügung stellen, um die komplexesten Probleme in Medizin, Materialwissenschaften, Klimaforschung und Energietechnik angehen zu können.
Quelle: Pressemitteilung Forschungszentrum Jülich