Dieter Wedel: "Ich bewundere den Einfallsreichtum von Hochstaplern"

Dieter Wedel Bild: Rudolf Uhrig

Regisseur Dieter Wedel hat zur Vorbereitung für seinen neuen TV-Zweiteiler "Gier" mehrfach den Millionenbetrüger Jürgen Harksen getroffen und sich dabei von dessen Gaunereien inspirieren lassen. Die Figur des Finanzjongleurs Dieter Glanz in seinem Film sieht er als tragischen Helden: "Wie unendlich einsam muss einer sein, der nur noch lügt", sagte Wedel im Interview mit stern.de. Ein Hochstapler müsse über Charisma verfügen und ein überzeugender Verführer sein.

"Außerdem bewundere ich den Einfallsreichtum solcher Geschichtenerzähler, wie es Hochstapler nun einmal sind", so Wedel, der darin Parallelen zu seinem Beruf sieht: "Letztlich ist ein Regisseur einem Hochstapler ähnlich: Er vermittelt allen, er wüsste stets genau, wo er hin will. Leider ist das häufig geblufft", sagte der Filmemacher im stern.de-Interview.

Was sein Privatleben angeht, zeigte sich Wedel selbstkritisch. Sein Verhältnis zu Schauspielerin Hannelore Elsner, die er verließ, als sie schwanger war, resümiert er: "Da spiele ich keine ruhmreiche Rolle." Über sein unkonventionelles Beziehungsmodell in zwei parallelen Partnerschaften sagte Wedel: "Ich habe es nur im Gegensatz zu vielen anderen offen zugegeben."

Quelle: stern.de