Feldjägerbericht geht von Unfall bei tödlichem Bundeswehr-Zwischenfall in Afghanistan aus
Archivmeldung vom 21.01.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAls "aller Wahrscheinlichkeit" nach "ein Unfall" stellt der offizielle Feldjäger-Bericht der Bundeswehr den Tod eines 21 Jahre alten Hauptgefreiten kurz vor Weihnachten in Nordafghanistan dar. Nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung", unter Bezugnahme auf den Feldjäger-Bericht, sei nach den ersten Ermittlungen der Bundeswehr "vorsätzliches Handeln auszuschließen".
Im Anhang an den Feldjägerbericht befindet sich danach eine Reihe von Zeugenaussagen der in dem Zelt während des Zwischenfalls anwesenden Soldaten. Aus nur einer von neun Soldaten-Aussagen ergibt sich danach der Hinweis darauf, dass einer der Anwesenden mit der Waffe "rumgespielt" haben könnte, aus der der tödliche Schuss später fiel. Die anderen Soldaten erklärten, sie hätten telefoniert, sich mit dem Computer beschäftigt oder Waffen gereinigt, als es einen Knall gegeben habe und ihr Kamerad "plötzlich" auf dem Fußboden gelegen habe.
Bereits am Tag nach dem Zwischenfall mit tödlichen Folgen im nördlichen Außenlager der Bundeswehr hatte der Minister in Begleitung der Bundeskanzlerin bei deren Weihnachtsbesuch in Afghanistan gegenüber Mitreisenden erklärt, der Schuss sei "nicht aus der Waffe des verstorbenen Soldaten" gekommen.
Einen Zusammenhang mit dem jüngsten Post-Zwischenfall bei der Bundeswehr in Afghanistan sei, nach den ersten Untersuchungen beim Führungsstab der Bundeswehr, dem Zeitungsbericht zufolge "nahezu ausgeschlossen". Es hätten sich zehn Fälle von beschädigter oder fehlender Feldpost durch Aussagen betroffener Soldaten ergeben. Keiner dieser zehn Fälle stehe "im engeren Umfeld" zu den Soldaten, die bei dem tödlichen Zwischenfall dabei gewesen seien.
Quelle: Leipziger Volkszeitung