Deutschland droht zu verdummen
Archivmeldung vom 15.04.2005
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Freigeschaltet durch Michael Dahlke„Deutschland schrumpft und altert“, lautet die gängigste Schlagzeile über die Bevölkerungsentwicklung im 21. Jahrhundert. Doch das ist noch nicht alles. Die Deutschen werden auch dümmer – oder laufen zumindest Gefahr, es zu werden. Ein Bericht von wiwo.de
Aus der Meldung:
Denn die Kinder, die noch geboren werden, kommen überwiegend aus „bildungsfernen Schichten“, wie Bundesfamilienministerin Renate Schmidt sagt.
Das Gebärverhalten der Deutschen gäbe keinen so großen Anlass zur Sorge, ...
Vor allem Armut ist ein Risiko für die Bildung, wie aus dem Armutsbericht der Bundesregierung hervorgeht. „Wer arm ist, hat schon im Vorschulalter mehr Probleme beim Sprechen, Spielen und Arbeiten.“ Die Gründe zählt die Arbeiterwohlfahrt in einer Studie auf: Eltern haben oft keine Zeit für ihre Sprösslinge, weil sie mit dem Geldverdienen beschäftigt sind. Nicht selten fehlt der Platz, wo Kinder in Ruhe die Hausaufgaben erledigen können. Wer arm ist, ist häufiger krank; und wer nicht gesund ist, lernt schlechter. Wer trotzdem gut lernt, muss gegen das Handicap seiner Herkunft kämpfen: Schüler, deren Eltern nicht auf dem Gymnasium waren, erhalten seltener eine Empfehlung fürs Gymnasium. Dies war der Befund der Iglu-Ergänzungsstudie, den Politiker aller Parteien im letzten Jahr als den alarmierendsten bezeichneten.
Unter dem Motto „Starting strong“ nimmt Deutschland erstmals an der internationalen Vergleichsstudie der OECD zur frühkindlichen Förderung teil, wie Ministerin Schmidt unlängst bekannt gab.
Real erprobt wird die Förderung auf dem Gebiet von Sprache, Kunst und Naturwissenschaft aber vorerst nur in Bayern, wo 100 Kindergärten den Plan probehalber anwenden.
Eva Engelken
Quelle: http://www.wiwo.de/
Kommentar: Ich kann mich nicht erwehren – irgendwie erinnert mich dieser Artikel an einen Bericht aus einem Land der Dritten Welt!
M. Dahlke