Springer-Chef Döpfner "Sprachwahrer des Jahres"
Archivmeldung vom 15.03.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZum "Sprachwahrer des Jahres" haben die Leser der DEUTSCHEN SPRACHWELT den Vorstandsvorsitzenden der Axel-Springer-AG, Mathias Döpfner, gewählt.
Das gibt die Sprachzeitung in ihrer neuesten Ausgabe
bekannt, die zur Leipziger Buchmesse (17. bis 20. März, Halle 5, Stand
A103) erscheint. Döpfner hatte durchgesetzt, daß die Druckerzeugnisse
von Springer im Oktober des vergangenen Jahres auf die "klassische"
Rechtschreibung umgestellt wurden.
"Döpfner hat dem großen Druck aus der Politik und von
Interessenverbänden widerstanden und ist dem Wunsch der überwiegenden
Mehrheit der Deutschen nach eindeutiger Rechtschreibung nachgekommen.
Er hat damit ein Zeichen für die Pressefreiheit gesetzt. Das haben
unsere Leser honoriert", erklärte der Schriftleiter der DEUTSCHEN
SPRACHWELT, Thomas Paulwitz. Es sei zu hoffen, daß sich weitere
Zeitungsverlage diesem mutigen Schritt anschlössen. Vom
"Rat für deutsche Rechtschreibung" sei keine Lösung zu erwarten, da ihn
die Kultusminister dazu ver-pflichtet haben, auf der Grundlage einer
mißlungenen Regelung zu arbeiten: "Bei der Reform der bereits
reformierten Reform kann nur eine Verschlimmbesserung herauskommen."
Seit 2000 wählen die Leser der DEUTSCHEN SPRACHWELT jährlich ihre
Sprachwahrer. Die fünfte Wahl ergab jetzt, daß für das Jahr 2004
Döpfner die meisten Stimmen erhalten hat. Dahinter folgen die
Verlegerin Karin Pfeiffer-Stolz (Stolz-Verlag), die mit ihrem
Schulbuchverlag zur bewährten Rechtschreibung zurückgekehrt ist, und
der Journalist Bastian Sick (Der
Spiegel), der mit seiner sprachkritischen Spiegel-Online-Kolumne
"Zwiebelfisch" und seinem Buch "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" für
Aufsehen gesorgt hat.
Quelle: Pressemitteilung der DEUTSCHEN SPRACHWELT