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BKA gelingt Schlag gegen Darknet-Marktplatz

Archivmeldung vom 27.10.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.10.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bundeskriminalamt
Bundeskriminalamt

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Den Behörden in Deutschland ist ein Schlag gegen einen Darknet-Marktplatz gelungen, der lange als Hauptanlaufstelle für den Handel mit Drogen galt. Der mutmaßliche Betreiber der illegalen Plattform sei bereits am Dienstag festgenommen worden, teilte das Bundeskriminalamt am Donnerstag mit.

Es handelt sich demnach um einen 22-jährigen Studenten aus Niederbayern. Im Rahmen der polizeilichen Maßnahmen wurden unter Beteiligung eines Staatsanwalts der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) zudem zwei Wohnobjekte durchsucht und Beweismittel, darunter Computer, Datenträger und Mobiltelefone, sichergestellt. Den durchgeführten Maßnahmen gingen laut BKA monatelange verdeckte Ermittlungen voraus, um den anonym im Darknet agierenden Tatverdächtigen identifizieren zu können.

Der Darknet-Marktplatz "Deutschland im Deep Web" wurde Behördenangaben zufolge erstmals im Jahr 2013 im Tor-Netzwerk veröffentlicht. 2016 nutzte der Täter des Amoklaufs in München die damalige Plattform, um sich die Tatwaffe und Munition zu beschaffen. In der Folge wurde die Webseite im Jahr 2017 durch das BKA im Auftrag der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main abgeschaltet. Der damalige Betreiber wurde verhaftet und im Jahr 2018 zu sieben Jahren Haft verurteilt. Seit dem Jahr 2018 erschienen unter dem Namen "Deutschland im Deep Web" zwei neue Fassungen der Plattform, auf denen unter dem selbst gegebenen Motto "Keine Kontrolle, alles erlaubt" insbesondere Drogen gehandelt wurden.

Das aktuelle Strafverfahren richtet sich gegen den Betreiber der dritten Version der Plattform. Er soll diese seit November 2018 administriert haben. Der Beschuldigte steht im Verdacht, eine kriminelle Handelsplattform im Internet betrieben zu haben, so die Ermittler. Das Gesetz sieht hierfür eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren vor. Die Plattform, die seit März 2022 nicht mehr für Nutzer erreichbar war, hatte rund 16.000 registrierte User, davon insgesamt 72 aktive Händler. Damit gehörte sie laut BKA zu den größten deutschsprachigen Darknet-Plattformen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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