NRW meldet weniger Geisterfahrer
Archivmeldung vom 20.08.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDas größte Bundesland Nordrhein-Westfalen meldet weniger Falschfahrer. Im vergangenen Jahr waren 448 Falschfahrten registriert worden, nach 540 im Jahr 2022, meldet die "Rheinische Post" unter Berufung auf das NRW-Innenministerium. Im Durchschnitt werden aber immer noch 1,2 Warnungen wegen Falschfahrten pro Tag registriert.
Im vergangenen Jahr kam es nach Angaben des Ministeriums bei den 448
Falschfahrten zu 30 Unfällen, bei denen wenigstens eine Person getötet
oder verletzt worden ist oder bei denen es zu einem schwerwiegenden
Sachschaden kam. Gegenüber dem Jahr 2011, in dem es nur elf
Falschfahrer-Unfälle gab, ist das nahezu eine Verdreifachung. Im
Vergleich zum Vorjahr gibt es eine leichte Verbesserung: 2022 endeten 48
Falschfahrten mit einem folgenschweren Unfall.
Umfassende
Erkenntnisse über die Ursachen hat das Innenministerium nicht:
"Parameter zu Alter, Geschlecht, Suizidalität und so weiter liegen
teilweise nicht vor, da diese nicht erhoben werden und Bestandteil der
Erfassung sind", erklärte ein Sprecher. Informationen darüber seien
grundsätzlich ein Teil der sogenannten Sofortmeldung über wichtige
Ereignisse der Polizei.
Der verkehrspolitische Sprecher der
FDP-Landtagsfraktion, Christof Rasche, sieht dringenden Handlungsbedarf:
"Die unzureichende Datengrundlage und die fehlende Bereitschaft, eine
detaillierte Ursachenanalyse durchzuführen, sind alarmierend", sagte
Rasche der "Rheinischen Post". Es könne nicht sein, dass man sich auf
Warnmeldungen stütze, die nicht einmal verifizierten, ob tatsächlich
Falschfahrten vorlägen, während Menschenleben auf dem Spiel stünden,
kritisierte er. "Die Landesregierung darf sich nicht hinter
bürokratischen Hürden verstecken, sondern muss endlich die notwendigen
Schritte unternehmen, um die Sicherheit auf unseren Straßen zu erhöhen."
Konkret verlangte er eine umfassende Erhebung und Auswertung aller
relevanten Daten, um gezielte Maßnahmen entwickeln zu können.
Quelle: dts Nachrichtenagentur