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Das Spielzeug, das eine Bombe war

Archivmeldung vom 15.12.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Salam aus Syrien wollte mit einem Metallstück spielen. Doch es war der Rest einer Streubombe. Bild: Handicap International e.V. Fotograf: SAID.KHLAIFAT
Salam aus Syrien wollte mit einem Metallstück spielen. Doch es war der Rest einer Streubombe. Bild: Handicap International e.V. Fotograf: SAID.KHLAIFAT

Morgens schlüpft Salam in ihre Prothese, schnappt sich ihren Ranzen und läuft zur Schule - wie alle ihre Freundinnen. Vielleicht ein bisschen wackeliger. Als Salam 5 Jahre alt war, pflückte sie mit ihrer Familie Oliven auf einem Feld in der Nähe ihres Dorfes in Syrien.

Sie fand ein seltsames Stück Metall, das perfekt dazu geeignet war, um Zeichnungen in einen Felsen zu ritzen. Das Spielzeug war aber ein kleiner Bombenrest und explodierte, als Salam es berührte. Die Explosion tötete ihren kleinen Bruder und riss ihr das linke Bein ab.

Explosive Überreste oder Blindgänger, wie nicht explodierte Streubomben oder selbst gebaute Minen, liegen in Syrien in vielen Städten, Feldern und Häusern. Kinder sind besonders gefährdet. Es ist einfach schwierig zu erkennen, ob das, was da glitzert, gefährlich ist. In Syrien leben 11,5 Millionen Menschen in Gebieten, die mit explosiven Kriegsresten verseucht sind.

Salam lebt seit dem Unfall in Irbid in Jordanien bei Verwandten. Das Mädchen bekommt immer wieder eine neue Prothese, schließlich wächst sie wie alle Kinder. Und sie bekommt auch immer wieder Hilfe, wenn sie traurig ist und zu viel an den schrecklichen Unfall denken muss. Dann helfen die Orthopädietechniker und Therapeutinnen von Handicap International, die sie seit Jahren mit Prothesen und Therapien unterstützen. Und auch ihre Schulfreundinnen können sie ganz gut aufmuntern. Lange war Salam völlig verschüchtert und extrem ängstlich, doch inzwischen geht sie richtig gerne in die Schule und tobt genauso wie ihre Freundinnen herum - vielleicht ein bisschen wackeliger.


Quelle: Handicap International e.V. (ots)

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