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Alle zwei Wochen stirbt eine indigene Sprache aus

Archivmeldung vom 21.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Zum Internationalen Tag der Muttersprache (21. Februar) möchte Survival darauf aufmerksam machen, dass durchschnittlich alle zwei Wochen eine indigene Sprache ausstirbt.

Fünftausend der sechstausend auf der Welt existierenden Sprachen sind indigen, genauso wie die meisten vom Verschwinden bedrohten Sprachen indigen sind.

Der Stamm der Akuntsu wurde beispielsweise 1995 erstmals von einem brasilianischen Regierungsteam kontaktiert. Heutzutage existieren nur noch sechs Akuntsu, die in den 1970ern und 80ern mitansehen mussten, wie der Rest ihres Stammes von Ranchern, die es auf ihr Land abgesehen hatten, ausgerottet wurde. Niemand außer den übrig gebliebenen Mitgliedern spricht die Sprache der Akuntsu und es ist sehr wahrscheinlich, dass die Sprache gemeinsam mit dem Stamm für immer verschwinden wird.

Weltweit gibt es mehr als 100 unkontaktierte Völker, deren Sprachen zu den am stärksten gefährdeten zählen. Survival befürchtet, dass viele davon die nächsten 20 Jahre nicht überleben werden.

Survivals Direktor Stephen Corry sagte heute: „Jedes Mal, wenn ein Volk und seine Sprache aussterben, gehen eine andere Lebensweise und eine andersartige Weltsicht für immer verloren. Selbst gut dokumentierte Sprachen werden ohne ihre Sprecher wertlos. Eine Sprache lebt nur durch ihre Sprecher. Um die Zukunft von unkontaktierten Völkern zu sichern müssen wir ihr Recht anerkennen, ihr Leben und ihre Zukunft selbst zu bestimmen.“

Die UN hat das Jahr 2008 zum „Internationalen Jahr der Sprachen” erklärt.

Quelle: Survival International Deutschland e.V.

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