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Familienbericht bemängelt fehlende Zeit für Familien in Deutschland

Archivmeldung vom 28.10.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann/AllSilhouettes.com / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/AllSilhouettes.com / pixelio.de

Familien in Deutschland leiden mehr unter fehlender Zeit als an zu wenig Geld. Zu diesem Ergebnis kommen nach einem Bericht der "Rheinischen Post" die Sachverständigen in ihrem neuen Familienbericht, den die Bundesregierung heute veröffentlichen will. Wie die Zeitung aus dem ihm vorliegenden Report zitiert, appellieren die Wissenschaftler an Arbeitgeber, Sozialpartner, Kommunen und den Gesetzgeber, "zeitliche Freiräume für Familien zu schaffen und zu respektieren". Sie beklagen eine "strukturelle Blindheit des Arbeitsrechtes gegenüber der Familie" und rufen die Städte und Gemeinden dazu auf, durch passgenaue Betreuungs-, Versorgungs- und Erziehungseinrichtungen Familien "beim Spagat zwischen Familienaufgaben und Beruf besser zu unterstützen".

Familienministerin Kristina Schröder unterstützt die Kerngedanken des Berichtes. "Heute rangiert der Wunsch nach mehr Zeit für Familie weit vor dem Wunsch nach mehr Geld oder nach besserer Kinderbetreuung", sagte sie der "Rheinischen Post". Nötig seien nun "Handlungskonzepte für eine familienfreundliche Zeitpolitik".

Nach Ansicht der Sachverständigen müssen Betreuungsangebote von Ganztagsschulen und Kindertagesstätten auch in den Schulferien ausgebaut werden. Andernfalls "führen Ferienzeiten von Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen, die in der Regel deutlich länger sind als der Jahresurlaub von Beschäftigten, zu einem besonderen Zeitengpass bei erwerbstätigen Eltern", zitiert die Zeitung aus dem Bericht. Die acht Wissenschaftler geben dem Elterngeld gute Noten. Dieses übernehme inzwischen eine Schutzfunktion für die Familie und führe zu einem schnelleren Wiedereinstieg in die Berufstätigkeit der Frau. Auch der Anteil der Väter steige stetig. Anfangs habe sich jeder fünfte für Zeit mit dem Kind entschieden, jetzt sei es schon jeder vierte.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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