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Alice Schwarzer: Amnesty International stärkt Zuhälter

Archivmeldung vom 12.08.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Alice Schwarzer Bild: Manfred Werner / wikipedia.org
Alice Schwarzer Bild: Manfred Werner / wikipedia.org

Die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer übt scharfe Kritik an der Menschenrechtsorganisation Amnesty International für deren Plan, sich in Zukunft für die weltweite Entkriminalisierung von Prostitution einzusetzen. "Wenn Amnesty jetzt für die Legalisierung `der Organisation von Sexarbeit` kämpft, so wörtlich, bedeutet das: Amnesty bestärkt Frauenhändler, Zuhälter und Bordellbetreiber - und liefert damit die Mädchen und Frauen in der Prostitution noch mehr aus", sagte Schwarzer "Zeit-Online".

Amnesty schlage sich so "auf die Seite der Täter - auf Kosten der Opfer", so Schwarzer weiter. Die liberale Prostitutionsgesetzgebung in Deutschland der letzten Jahre müsse Amnesty als abschreckendes Beispiel dienen: "Das hat den Händlern mit der Ware Frau Tür und Tor geöffnet und Deutschland zum europäischen Umschlagplatz der Frauenhändler sowie Einreiseland für Sextouristen gemacht", sagte Schwarzer "Zeit-Online".

Die Frauenrechtlerin und Herausgeberin der Frauenzeitschrift "Emma" wendet den Blick auch auf die Situation von Frauen in wirtschaftlich schwachen Staaten: "Die jungen Frauen in Osteuropa oder Dritte-Welt-Ländern, in denen es um die Frauenrechte meist miserabel bestellt ist, würden durch eine Legalisierung noch öfter zu hören bekommen: Du kannst ein paar schnelle Euro verdienen, ist doch nichts dabei. Dabei müsste das Gegenteil passieren: Prostitution muss geächtet werden."

Für sie seien die Pläne von Amnesty International das "unrühmliche Ende dieser Menschenrechtsorganisation", sagte Schwarzer.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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