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Bedford-Strohm: Müssen das Gespräch mit Konfessionslosen suchen

Archivmeldung vom 20.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Heinrich Bedford-Strohm, Angela Merkel und Barak Obama (2017) (Symbolbild)
Heinrich Bedford-Strohm, Angela Merkel und Barak Obama (2017) (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die religiöse Bildungsarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) soll sich künftig noch stärker auf das veränderte gesellschaftliche Umfeld einstellen. Der heute erschienene Grundlagentext "Religiöse Bildung angesichts von Konfessionslosigkeit - Aufgaben und Chancen" der EKD-Kammer für Bildung und Erziehung, Kinder und Jugend ist eine Arbeitshilfe für Verantwortliche und Mitarbeitende in diesem Arbeitsfeld, er stellt aber auch erstmals die Gründe und Hintergründe von Konfessionslosigkeit systematisch in den Mittelpunkt.

Gut ein Drittel der deutschen Bevölkerung gehört keiner Kirche oder Religionsgemeinschaft an; in Ostdeutschland sind es - je nach Bundesland - sogar zwischen und 70 und 90 Prozent. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) steht daher vor der Herausforderung, mit religiöser Bildungsarbeit und kirchlichem Handeln eine große Zahl von Menschen zu erreichen, für die christliche Religion nicht selbstverständlich ist.

"Der Text hat für die Kirche eine grundlegende Bedeutung", betont der Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, in seinem Vorwort. Der Text ermutige die Verantwortlichen in der Bildungsarbeit, ihre Konzepte und ihr Handeln anzupassen, um Konfessionslosen angemessen zu begegnen. "Konfessionslosigkeit ist nicht mit Kirchen- beziehungsweise Religionsferne oder gar -feindlichkeit gleichzusetzen; sie ist zumeist eher von Beziehungslosigkeit als von kontroverser Auseinandersetzung oder Abgrenzung geprägt", so der Ratsvorsitzende. Kirche, Gemeinden und einzelne Christen seien herausgefordert, das Gespräch und den Kontakt mit Konfessionslosen offen und dialogisch zu suchen und zu halten, schreibt Bedford-Strohm in seinem Vorwort und fügt hinzu: "Wo Menschen aus Freiheit entscheiden, ob sie der Kirche angehören wollen oder nicht, gilt es für uns noch deutlicher zu machen, warum die christliche Botschaft eine so starke Lebensgrundlage ist. Mehr denn je ist auch unsere Gesellschaft auf Menschen angewiesen, die aus der festen Hoffnung ihres Glaubens auf eine bessere und gerechtere Welt leben."

Konkret werden in dem EKD-Text zehn mögliche Wege vorgeschlagen, wie Konfessionslose durch Bildungsarbeit erreicht werden können. Dazu zählt die verstärkte Unterstützung religiöser Sozialisation und Erziehung, etwa durch Intensivierung taufbezogener Arbeit, Priorisierung elementarpädagogischer Arbeit in kirchlichen Kitas oder der Aus- und Aufbau von Kinder- und Jugendarbeit. Auch die Wissensvermittlung über Religionen als Grundlage einer Gesprächsfähigkeit und Teil der Allgemeinbildung wird als richtungsweisend genannt.

Quelle: EKD Evangelische Kirche in Deutschland (ots)


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