Münchener Kunstfund: Christie`s-Chef an Versteigerung der Bilder interessiert
Archivmeldung vom 30.11.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittChristie`s-Chef Steven Murphy kann sich gut vorstellen, die Kunstwerke aus dem beschlagnahmten Münchener Kunstschatz selbst zu versteigern. "Sollten die rechtmäßigen Besitzer der Kunstwerke aus München ihre Bilder verkaufen wollen, werden wir ihnen selbstverständlich helfen, den höchstmöglichen Preis zu erzielen", sagte der Chef des weltgrößten Auktionshauses der "Welt am Sonntag".
Christies setze sich für Transparenz auf dem Kunstmarkt ein. "Seit über 15 Jahren haben wir deswegen eine eigene Abteilung, die die Herkunftsgeschichte von Bildern erforscht", erklärte Murphy. "Uns liegt viel daran, gestohlene Bilder aus dem Verkehr zu ziehen und ungeklärte Rechtsansprüche aus der Nazi-Zeit aufzuklären." Die jüngste Online-Kunst-Offensive von Amazon beunruhigt ihn nicht.
Der US-Onlinehändler hatte im August die Kunstverkaufsplattform Amazon Art gestartet. Rund 150 Kunsthändler und Galerien bieten darüber über 40.000 Kunstwerke von 4.500 Künstlern an. "Amazon ist ein sehr mächtiger Konzern. Natürlich müssen wir die Konkurrenz ernst nehmen", sagte Murphy. Aber das müsse nicht unbedingt eine schlechte Nachricht sein: "Amazon wird dabei helfen, Kunst noch breitenwirksamer zu machen und neue Kundenschichten für Kunst zu begeistern." Zudem seien er und sein Konzern sich der eigenen Stärken bewusst. "Christies hat mit seiner jahrhundertealten Geschichte und Expertise einen großen Wettbewerbsvorteil. Wenn Sie bei uns eine Vase aus dem 18. Jahrhundert kaufen, können Sie sicher sein, dass es wirklich eine Vase aus dem 18. Jahrhundert ist."
Quelle: dts Nachrichtenagentur