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Katholischer Frauenbund will Zölibat-Reform

Archivmeldung vom 13.12.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.12.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Zölibat (Symbolbild)
Zölibat (Symbolbild)

Foto: Flickr upload bot
Lizenz: CC BY 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die neue Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes, Anja Karliczek (CDU), spricht sich für eine Reform des Zölibats und die Öffnung von Weiheämtern für Frauen aus. "Wir fordern die volle Gleichberechtigung - das heißt auch: Frauen müssen in der Kirche zu Weiheämtern zugelassen werden", sagte Karliczek den Zeitungen der "Mediengruppe Bayern".

Durch den "Synodalen Weg" seien wichtige Schritte in diese Richtung gemacht worden. "Die Männer der katholischen Kirche nehmen das Weiheamt zwar für sich in Anspruch, aber es gibt Frauen, die sich zu Weiheämtern berufen fühlen. Und die sollten das, genauso wie Männer, ausführen können." Die Zulassung von Frauen zu den Weiheämtern solle nicht als Machtfrage diskutiert werden, sondern "als gemeinsames Deuten der Zeichen der Zeit". Karliczek findet zudem, dass sich das katholische Priesteramt und eine Familiengründung in Zukunft nicht grundsätzlich ausschließen sollten.

"In der evangelischen Kirche gibt es kein Zölibat und es funktioniert ja auch", sagte die CDU-Politikerin. "Trotzdem glaube ich, dass wir erst einmal um die Zulassung zu Weiheämtern für Frauen kämpfen müssen, bevor das Zölibat reformiert wird." Aber es bestehe "kein Zweifel, dass sich die Kirche weiterentwickeln muss". Sonst schaffe sie sich selbst ab. "Wir sind ohnehin an einer Schwelle, an der sich immer mehr Menschen von der Kirche abwenden." Der "Synodale Weg" ist das Reformprojekt der deutschen katholischen Kirche, das durch die Bischöfe 2019 vor dem Hintergrund der Aufdeckung von Missbrauchsskandalen angestoßen wurde. Papst Franziskus, aber auch die Bistümer Köln, Regensburg, Eichstätt und Passau kritisieren sowohl die Reformprojekte als auch die Besetzung des Synodalen Ausschusses mit Laien. 

"Dass in dem Ausschuss mehr Laien und vor allem auch Frauen sitzen, ist genau das, was wir erreichen wollten, denn wir alle sind Kirche - die Kirche besteht nicht aus Amtsträgern", sagte Karliczek. Der Ausschuss nehme die Sorgen des Papstes und der Bischöfe ernst, "aber wir lassen uns nicht aufhalten - auch nicht von Mahnbriefen oder finanziellen Blockaden. Wenn der Papst die Forderungen der Basis ignoriert, ist er irgendwann ein König ohne Reich." Karliczek, CDU-Bundestagsabgeordnete und ehemalige Bundesministerin für Bildung und Forschung, ist seit Oktober Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB). Der Verband hat 145.000 Mitglieder, der Schwerpunkt liegt in Bayern.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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