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rbb24 Recherche exklusiv: Generalstaatsanwaltschaft Brandenburg: Ermittlungen im Todesfall von Trebbin werden wieder aufgenommen

Archivmeldung vom 02.11.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.11.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Bild: Thorben Wengert  / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Nach Informationen von rbb24 Recherche hat die Generalstaatsanwaltschaft Brandenburg die Staatsanwaltschaft Potsdam aufgefordert, die Ermittlungen im Todesfall eines jungen Mannes wieder aufzunehmen. Der 19jährige Fritz G. wurde am Morgen des 24. August 2019 neben den Bahngleisen auf dem Trebbiner Bahnhof (Landkreis Teltow-Fläming) gefunden. Die ermittelnde Polizei aus Ludwigsfelde ging zunächst von einem Selbstmord aus. Die zuständige Staatsanwaltschaft Potsdam schloss sich dem an.

Die Eltern zweifelten an der Selbstmord-These und engagierten eine Rechtsanwältin und einen pensionierten Ermittler des Landeskriminalamts Berlin (LKA). Die beiden konnten durch Zeugenaussagen die Selbstmordthese widerlegen. Im Anschluss daran zogen die Ermittlungsbehörden die Selbstmordthese zurück und gingen von einem Unglücksfall aus. Die Ermittlungsakte wurde geschlossen.

Die Eltern des Jungen zweifelten auch an der Unfall-These. Sie, die Anwältin und der Ex-Polizist finden Indizien für ein mögliches Fremdverschulden. Auch von ihnen beauftragte Gutachter schließen ein solches Fremdverschulden nicht aus. Zum einen, weil keine dementsprechende Tatortarbeit von der Polizei gemacht wurde. So wurden beispielsweise die persönlichen Gegenstände des Toten, die vor und hinter ihm lagen, nicht am jeweiligen Fundort fotografiert. Zum anderen wurden Gegenstände, die offenbar Flüssigkeits- oder Blutspuren aufweisen, nicht auf fremde DNA-Spuren untersucht.

"Es könnte durchaus passiert sein", so der Ex-Polizist Detlef Schrader, dass es vorher eine Auseinandersetzung gegeben hat, bei der der Getötete oder auch andere Leute Blut verloren haben, das dann an die Gegenstände geriet."

Nach Informationen von rbb24 Recherche kam es rund um den Trebbiner Bahnhof seit Jahren immer wieder zu Auseinandersetzungen unter Jugendlichen. Erst im Sommer dieses Jahres gab es eine Messerstecherei.

Nach Aussage einer Zeugin sollen an dem Abend, als Fritz G. das letzte Mal lebend gesehen wurde, vier bis sechs Jugendliche auf dem Bahnhof gewesen sein, die viel tranken, laute Musik machten und sich gegenseitig angegangen seien. Ob es einen Zusammenhang zum Todesfall von Fritz G. gibt, müssen nun die neuen Ermittlungen zeigen.

Quelle: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg (ots)

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