Integration von Flüchtlingskindern: Bochumer Schule löst dafür ganze Stufe auf
Archivmeldung vom 16.06.2017
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Freigeschaltet durch André OttDie Leitung der Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule in Bochum-Wattenscheid wird eine ganze Stufe auflösen, um 27 Flüchtlingskinder in neu zusammengestellten Klassen zu integrieren, berichtet der WDR-Sender.
Weiter heißt es auf Sputnik: "Nach Angaben der Schulleitung soll nach den Sommerferien die gesamte achte Stufe aufgelöst werden, da die Verteilung der 27 Flüchtlingskinder auf bereits bestehende, überfüllte Klassen nicht möglich sei.
Zunächst seien reine „Flüchtlingsklassen“ als Alternative vorgeschlagen worden, allerdings hätten sich die Eltern nach Protesten doch noch „zähneknirschend“ für die Integration der Flüchtlingskinder entschieden — aus „sozialen Gesichtspunkten“, wie WDR in seinem Facebook-Account berichtet.
Unter dem Facebook-Beitrag des Senders hat sich eine sehr rege Diskussion entfacht. Besorgte Eltern und User befürchten, dass die Umverteilung den Verlust der Klassengemeinschaft für die Kinder bedeute würde. Zudem könnten demnach bisherige pädagogische Schwerpunkte wie Sport oder Zweisprachigkeit entfallen.
„Was in der Diskussion untergeht ist die Tatsache dass es sich bei den 27 ‚neuen‘ Kindern um Schüler handelt die bereits schon 2 Jahre auf Bochumer Gymnasien unterrichtet wurden aber denen dort kein Abschluss zugetraut wird“, schreibt der Vater eines betroffenen Kindes. Die Schulen, wo die Flüchtlingskinder zuvor unterrichtet worden seien, hätten sie so „abgeschoben“, um sich einer Verantwortung zu entziehen.
Alternativen sehe der Vater jedoch keine, da eine reine, isolierte „Flüchtlingsklasse“ katastrophale Folgen hätte und ein Aufteilen auf die bestehenden sechs 7. Klassen nicht möglich sei.
„In meiner Schulzeit wurden nach der 2., 4. und nach der 6. Klasse die Klassenverbände aufgelöst und neu gemischt. Damals hat sich keiner darüber aufgeregt und die Kinder haben es überlebt“, schreibt ein anderer User."
Quelle: Sputnik (Deutschland)